Die Steuerung von großen Industrieeinheiten ist effiktiver als 1.000 Waschmaschinen, sagt Thomas Schulz von Entelios. (Quelle: Stadtwerke Duisburg) (Foto: Stadtwerke Duisburg)
Köln (e21.info) - Die Steuerung von Haushaltsgeräten wird auf absehbare Zeit keine große Rolle bei der Integration von erneuerbaren Energien spielen. Diese These vertritt Thomas Schulz, Vorstandsmitglied von der Entelios AG, die sich auf die Nachfragesteuerung von Industrie und Gewerbe spezialisiert hat. "Ich steuere lieber einen großen Industrieofen statt 1.000 Waschmaschinen, von denen ich ohnehin nicht weiß, ob ich sie jemals vernetzen darf", sagte Schulz auf einer MCC-Fachtagung zum Thema Energiespeicher in Köln. Dabei geht er davon aus, dass sich in Deutschland etwa 9.000 MW an Erzeugungsleistung in Gewerbe und Industrie schalten lassen, wenn auch nur für fünf bis 15 Minuten. Nach einigen Stunden sinke die Leistung dann stark ab unter 1.000 MW. "Es geht um ein spontanes Schalten." Das sogenannte Demand Response sei grüner, schneller und günstiger als viele Alternativen, so auch gegenüber Pumpspeichern.
Vorbild für Entelios sind die USA, wo Produktionsabläufe wegen des Stromverbrauchs komplett geändert werden. Und in Einkaufszentren werde dort nach patriotischen Durchsagen sogar die Beleuchtung abgedimmt - für Deutschland wohl noch undenkbar, so Schulz. Entelios habe sich deshalb auf industrielle Pumpen oder Maschinen konzentriert. Jeweils am Vortrag werde eine Prognose erstellt, wie viele der Anlagen für die Auktionen der Regelenergie verfügbar sind. Die Prüfung, welche Anlagen schaltbar sind und welche nicht, werde andauernd aktualisiert. Verbesserungsbedarf sieht er noch bei der Regulierung. Das System wurde als Einbahnstraße Erzeugung - Netz - Verbrauch aufgebaut. Für die neue Welt mit dem Schlagwort "Verbrauch folgt Erzeugung" müssten die Rahmenbedingungen geändert werden. /mt
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