Bitterfeld-Wolfen (e21.info) - Das Management der hochverschuldeten Solarfirma Q-Cells hat die Hoffnung auf eine erfolgreiche Umschuldung endgültig aufgegeben. Das Unternehmen werde am 3. April beim Amtsgericht Dessau einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen, teilte Q-Cells mit. Nachdem der Solarzellen- und Modulhersteller aus Sachsen-Anhalt seinen bisherigen Rettungsplan vor wenigen Tagen aufgegeben hatte (e21.info berichtete), bestehe aktuell keine Aussicht mehr, die Konzernfinanzen eigenständig zu restrukturieren. Deshalb sei der Gang in die Insolvenz unvermeidbar, erklärte die Unternehmensführung.
Ende März hatte Q-Cells mitgeteilt, dass der angestrebte Schuldenschnitt nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt nicht mehr umgesetzt werden könne. Danach sollten die Gläubiger ursprünglich auf die Auszahlung von drei Wandelanleihen verzichten und im Gegenzug 95 Prozent der Firmenanteile übernehmen. Einige Gläubiger wollten diesen Weg aber nicht mitgehen und haben Klage eingereicht. Diese wurde zwar noch nicht verhandelt, in einem vergleichbaren Fall beschied das Frankfurter Landgericht aber, dass eine derartige Restrukturierung stets von allen Gläubigern mitgetragen werden müsse. Daraufhin hatte Q-Cells den Sanierungsplan zurückgezogen.
Nach Solon, Solar Millennium und Solarhybrid verkündet damit bereits die vierte größere deutsche Solarfirma innerhalb eines Jahres ihre Insolvenz. Q-Cells hatte im abgelaufenen Jahr aufgrund des massiven Preisverfalls bei Solarzellen einen Verlust von knapp 850 Mio. Euro eingefahren. Auch für 2012 rechnet das Unternehmensmanagement mit weiteren Verlusten (e21.info berichtete). Trotzdem soll der Geschäftsbetrieb vorerst aufrecht erhalten werden, teilte das Unternehmen aus Bitterfeld-Wolfen mit. /cs
Gescheiterte Rettung Q-Cells meldet Insolvenz an
