Rotenburg (e21.info) - Ein Unfall in einer Biogasanlage hat im Landkreis Heidekreis (Niedersachsen) ein Fischsterben verursacht. Aus der Biogasanlage in Schultenverde waren rund 400 Kubikmeter Gärflüssigkeit ausgelaufen und in einen Bach gelangt. "Die Fische sind an dem Ammoniak eingegangen. Die Fischfauna des Gewässers ist nun auf einer Länge von 15 bis 20 Kilometern tot", sagte ein Sprecher der Unteren Naturschutzbehörde zu e21.info. Bei dem Bach handele es sich um ein naturgeschütztes Gewässer. Im Rahmen eines Renaturierungsprojektes waren dort in den vergangenen Jahren seltene Fischarten angesiedelt worden. Auch in dem Fluss Veerse, in den der Bach mündet, seien bereits tote Fische gefunden worden. Nach Angaben der Naturschutzbehörde ist ungewiss, wie viel Zeit die Wiederherstellung der Fischfauna in Anspruch nehmen wird.
Grund sei ein defektes Pumpensystem an der Biogasanlage gewesen. Dies habe dazu geführt, dass die Gärflüssigkeit über den Hof in den Bach geflossen sei. Sicherheitseinrichtungen wie Schutzwälle habe es nicht gegeben, heißt es weiter. "Wir prüfen, ob es sich um einen Straftatbestand nach dem Umweltschadensgesetz handelt", so der Sprecher der Umweltbehörde. Die Versicherung des Anlagenbetreibers soll den Schaden bereits begutachtet haben. Vieles spreche dafür, dass Vorschriften für den Bau beziehungsweise den Betrieb der Biogasanlage nicht eingehalten wurden.
Nach dem Wasserhaushaltsgesetz müssen Anlagen zur Lagerung und Verarbeitung von Gülle und Jauche so beschaffen sein, "dass eine Verunreinigung und Gefährdung von Gewässern nicht zu besorgen ist", teilte der Fachverband Biogas mit. Zudem müssen die Anlagen nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik errichtet und betrieben werden. Um eine Einleitung von Gülle in Gewässer zu verhindern, ist laut beim Bau der Anlagen überdies ein Mindestabstand von 20 Metern zu Gewässern, Vorflutern und Straßengräben einzuhalten. /ms
Havarie Biogasgülle löst Fischsterben aus
