Neuhardenberg (e21.info) - In Brandenburg ist Ende September Deutschlands größter Solarpark fertiggestellt worden. Das 145-MW-Projekt auf dem Gelände des Flugplatzes Neuhardenberg sei in einer Bauzeit von fünf Wochen entstanden, teilte die Airport Development A/S mit. Die Flughafengesellschaft verpachtet die Flächen an die vier Investoren des Solarparks. Den größten Anteil trägt dabei der Hamburger Projektierer Enerparc mit rund 80 MW. Darüber hinaus sind an dem Park die MEP Asset Management GmbH (23 MW), die Ecos-Energy GmbH (20 MW) und die BaySolar AG (20 MW) beteiligt. Projektiert wurde das Fotovoltaik-Kraftwerk durch das sächsische Unternehmen Enfo AG. "Die Leistung von 145 MW ist in Deutschland einmalig und könnte es mit Wegfall der EEG-Förderung auch längere Zeit bleiben", so Enfo-Vorstand Rudolf Haas.
Derzeit sei der Solarpark "EEG-konform" fertiggestellt, das heißt, Solarmodule und Wechselrichter seien installiert. Bis Mitte Dezember soll dann der Netzanschluss an die 110-kV-Freileitung des Netzbetreibers Eon Edis fertiggestellt sein. "Insgesamt wurden in Neuhardenberg rund 180 Mio. Euro investiert", sagte eine Sprecherin der Flughafengesellschaft auf Anfrage von e21.info. Bei den Naturschutzverbänden stieß der Bau des Solarparks indes auf Kritik. Der Naturschutzbund (Nabu) hatte Mitte September Widerspruch gegen die Baugenehmigung eingereicht, da er die Naturschutzverbände als unzureichend eingebunden sah. Dieser Widerspruch hatte jedoch keine aufschiebende Wirkung, so dass der Solarpark planmäßig fertiggestellt werden konnte. Man sei derzeit in Gesprächen mit den Investoren und an einer "schnellen und friedlichen Lösung" interessiert, teilte der Nabu Brandenburg mit.
Über die Nutzung als Solarkraftwerk hinaus soll der Standort künftig zum Energiepark ausgebaut werden. "Die Idee ist, hier künftig auch Energie aus Windkraft- und Biomasseanlagen zu gewinnen", so die Flughafensprecherin. Zudem sollen auf dem Gelände energieintensive Gewerbebetriebe angesiedelt werden, die Strom und Abwärme beziehen könnten. Trotz der installierten Solarmodule sei der Flughafen weiterhin für den Flugbetrieb nutzbar. Daher könne er auch als Service- und Ergänzungsflughafen für die Hauptstadtregion genutzt werden. /ms
145-MW-Projekt Deutschlands größter Solarpark fertiggestellt
