Berlin (energate) - Der Verein "Zukunft Erdgas" will die neue Stimme der Erdgaswirtschaft sein. Der Sprecher des Vorstandes, Timm Kehler, zeigte im Gespräch mit energate die Richtung der neuen Organisation auf. Seit der Gründung im Juni hat "Zukunft Erdgas" sieben Mitglieder gewonnen (energate berichtete). Die Organisation, die sich als Sprachrohr für die Erdgaswirtschaft ansieht, hat somit rund 40 Mitglieder. "Wenn die Wahrnehmung besteht, dass Erdgas eine Zukunft hat, dann haben wir einen guten Job gemacht", beschreibt Kehler die Zielvorgabe für die zehn Mitarbeiter von "Zukunft Erdgas".
Kehler zeigte sich vor allem damit zufrieden, dass unter den neuen Mitgliedern auch Stadtwerke sind, die nicht der Vorgängerinitiative "Erdgas Kampagne" angehörten. Auch vier österreichische Unternehmen, darunter der OMV-Konzern, sind dem Verein beigetreten. Schon bei der Gründungsveranstaltung hatte Hans-Peter Floren, im OMV-Vorstand für das Erdgasgeschäft verantwortlich, die Kooperation zwischen der deutschen und der österreichischen Gaswirtschaft bei der Produktkommunikation als zukunftsweisend bezeichnet. "Zukunft Erdgas" ist mit weiteren Stadtwerken im Gespräch. Da sich der Entgeltschlüssel für die Mitglieder an ihrer "Tragfähigkeit" orientiert, soll der Verein auch für kleinere Stadtwerke attraktiv sein.
Die operative Arbeit zur Verbesserung der Marktposition von Erdgas im Wärmemarkt erfolgt durch die Projektgesellschaft "Zukunft Erdgas Projekt GmbH". Dabei wird vor allem die Arbeit der Initiative "Erdgas Kampagne" aber auch der "Initiative Erdgas pro Umwelt", die ebenfalls in "Zukunft Erdgas" aufgegangen ist, fortgesetzt.
Über konkrete Budgets wollte Kehler nicht sprechen, aber bei dem Budget für die Produktwerbung gebe es eine Kontinuität zu dem der "Erdgas Kampagne". Die war, so Kehler, "so ausgestattet, dass man sie gesehen hat". Dies solle auch so bleiben. Schon bei der "Erdgas Kampagne" sei man stolz gewesen, dass man über Zeitungsanzeigen und Werbespots die Wahrnehmung von Erdgas verbessert habe - dies habe sich bei den Messungen über den Erfolg von Werbung ablesen lassen.
Ein weiterer Baustein von "Zukunft Erdgas" ist die Kooperation mit den Hausgeräteherstellern, die vorher bei der der "Initiative Erdgas pro Umwelt" lag. Die Kooperationsverträge seien unterzeichnet, die Hersteller auch finanziell mit dabei. Die Initiative für Heizungsmodernisierung "Ich mach das jetzt!" zeigt nach Kehlers Einschätzung messbare Erfolge in Form höherer Modernisierungsraten.
Noch offen sei, ob "Zukunft Erdgas" künftig auch selber für ihre Mitglieder Dienstleistungen anbieten wird. Mit solchen Dienstleistungen ist die Initiative für die Förderung von Erdgas als Kraftstoff, "Erdgas mobil", erfolgreich, wo Kehler ebenfalls Geschäftsführer beziehungsweise Vorstand ist. Die Struktur von "Zukunft Erdgas" ist bewusst an "Erdgas mobil" angelehnt. "Erdgas mobil" leistet auch operative Unterstützung beim Geschäftsaufbau. Auch in der zukünftigen Organisation des Lobbying zeigt sich die Parallelität. Dafür ist der Verein verantwortlich. Ziel ist eine Vernetzung der verschiedenen Interessengruppen, die an einer "Wärmewende" arbeiten. Vorbild ist die "Initiative Erdgasmobilität" unter dem Dach der Deutschen Energieagentur (Dena). Ob "Zukunft Erdgas" konkret an einer ähnlichen Plattform auch mit der Dena arbeitet, ließ Kehler offen. /hl