Berlin (energate) - Die Position von Erdgas im Wärmemarkt hat sich in den vergangenen drei bis vier Jahren stabilisiert. Das war der Tenor der Redner des "ICG-Branchentreffens Gas". "Dies ist vor allem das Ergebnis der verbesserten Wettbewerbsfähigkeit", sagte der Geschäftsführer der Stadtwerke Aalen, Cord Müller. "Das Verschwinden der Ölpreisbindung und die Intensivierung des Wettbewerbs waren wichtig", fügte er hinzu. Die Verbesserung schlage sich in einer Stabilisierung der Absatzprognosen und einer Zunahme der Hausanschlüsse nieder. Oliver Hill, Vertriebschef der Leipziger Verbundnetz Gas, berichtete, sein Unternehmen habe die Absatzprognose nach oben korrigiert. Noch 2013 habe man einen sinkenden Absatz erwartet, jetzt gehe man von einem konstanten Absatz in den kommenden Jahren aus.
Timm Kehler, Geschäftsführer der Brancheninitiative Zukunft Erdgas legte dar, dass sich das Image von Erdgas zwischen 2009 und 2013 positiv entwickelt habe. Die Marktforschungsergebnisse zeigen eine deutlich verbesserte Position. Erdgas liegt nicht nur bei allen für Kunden relevanten Entscheidungsfaktoren deutlich vor Heizöl, sondern gleichauf mit Technologien wie der Wärmepumpe, die in den vergangenen Jahren hohe Zuwächse verzeichnete. Dies gelte auch für das Kriterium der Versorgungssicherheit, so Kehler.
"Alles gut im Wärmemarkt?", fragte Moderator Roman Dudenhausen, Vorstand der Essener Conenergy AG. Mitnichten, antwortete der Geschäftsführer der Nymoen Strategieberatung, Havard Nymoen. In der Politik gebe es eine Präferenz für die energetische Sanierung. Wenn die Pläne umgesetzt würden, bis zu fünf Mrd. Euro im Jahr für die energetische Sanierung zu mobilisieren, führe das schnell zu deutlichen Absatzrückgängen. So richtig mochte kein Konferenzteilnehmer an dieses Szenario glauben, aber es zeigt, wie stark die Zukunft des Marktes von den politischen Rahmenbedingungen abhängt. /hl