Karlsruhe (energate) - Der südwestdeutsche Versorger EnBW beendet den kommerziellen Betrieb in drei Kraftwerken. Das betreffe die Steinkohleblöcke Walheim 1 und 2 sowie Block 3 des Ölkraftwerks Marbach, teilte die EnBW mit. Ab dem 6. Juli würden sich die Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von etwa 520 MW in der Kaltreserve befinden. EnBW hatte die Kraftwerksblöcke im vergangenen Sommer bei der Bundesnetzagentur zur Stilllegung angemeldet, war damit aber nicht erfolgreich. Die Regulierungsbehörde hatte die Kraftwerke als systemrelevant für die Sicherheit des Stromnetzes im süddeutschen Raum eingestuft. Daher müssen die Kraftwerke bis 2016 als Reserve zur Verfügung stehen, falls dies für die Versorgungssicherheit notwendig ist. Über ihren Einsatz entscheidet der zuständige Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW, der auch zur EnBW gehört.
Dass EnBW die Kraftwerksblöcke nun genau ein Jahr nach der Anmeldung in die Kaltreserve nimmt, hat mit einer gesetzlichen Frist zu tun, die dies vorschreibt. Ansonsten kann ein Kraftwerksbetreiber eine Anlage nicht aus dem kommerziellen Betrieb nehmen. Neben den drei Anlagen, die nun in die Kaltreserve gehen, wollte die EnBW zwei weitere Anlagen außer Betrieb nehmen. Auch dies versagte die Bundesnetzagentur, wie ein EnBW-Sprecher energate bestätigte. Über die Kosten, die EnBW aus dem Weiterbetrieb der drei Blöcke entstehen, fänden derzeit Verhandlungen statt. Parallel hatte die EnBW Ende vergangenen Jahres Klage vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf eingereicht. Diese ruhe aber derzeit praktisch, während die Verhandlungen mit der Netzagentur liefen. "Hierbei geht es ausschließlich um die Kostenübernahme. Die Systemrelevanz haben wir nie infrage gestellt", so der Sprecher. /df