München (e21.info) - Das Stadtwerkekonsortium Thüga zeigt sich zufrieden mit den ersten Ergebnissen seines Power-to-Gas-Pilotprojektes. Die Anlage auf dem Gelände eines Gaskraftwerks des Versorgers Mainova in Frankfurt am Main habe die Erwartungen beim Wirkungsgrad übertroffen, sagte Vorstandssprecher Michael Riechel laut Mitteilung. Bei einem umfassenden Belastungstest in dem relevanten Lastbereich zwischen 50 und 325 kW betrug der Wirkungsgrad von der Stromentnahme bis zur Gaseinspeisung bis zu 77 Prozent, bezogen auf den Brennwert. Ein Grund hierfür sei, dass die Betreiber das Gas direkt in das Verteilnetz einspeisen und deshalb auf einen Verdichter zur Aufbereitung für das Ferngasnetz verzichten können, erklärte Riechel. Die Ergebnisse seien besonders interessant, weil es sich bundesweit um die erste Anlage handelt, die Wasserstoff ins Gasverteilnetz leitet. Auch für den PEM-Elektrolyseur, Kernstück der Anlage, sei das ein neues Einsatzgebiet. Der Belastungstest mit dem European Institute for Energy Research und der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT werde im Laufe der geplanten Betriebszeit der Anlage bis 2016 zweimal wiederholt. Die Betreiber analysieren dabei Wirkungsgrad, Regelgeschwindigkeit, Lastverhalten und die Gasqualität.
Die Anlage eignet sich nach Unternehmensangaben zur Teilnahme am Regelenergiemarkt (e21.info berichtete). Bei der Regelbarkeit erreiche der Elektrolyseur der Firma ITM Power bereits gute Werte. Er kann demnach sehr schnell hoch und runter gefahren werden. Damit kann die Anlage auch auf veränderte Lastsituationen im Netz reagieren und erfüllt die Voraussetzungen, um am Markt für Sekundärregelleistung teilzunehmen. Das heißt, wenn sich zu viel Strom im Netz befindet, kann sie die Lastabnahme des Elektrolyseurs auf Anforderung des Übertragungsnetzbetreibers erhöhen. Damit trägt sie auch zur Stabilität des Stromnetzes bei. Die Präqualifizierung für die Teilnahme am Markt für Sekundärregelleistung laufe derzeit. /sh