Die VNG ist zufrieden mit dem überregionalen Vertrieb. (Foto: VNG)
Leipzig (energate) - Das Leipziger Gasunternehmen Verbundnetz Gas AG (VNG) ist mit der Entwicklung seiner Vertriebstochter Goldgas zufrieden. Das sagte der VNG-Vorstandsvorsitzende Karsten Heuchert im Interview mit der energate-Zeitschrift Energie, Markt, Wettbewerb (emw). In Österreich und Deutschland versorge Goldgas aktuell 157.000 private und gewerbliche Kunden mit Erdgas. "Goldgas hat sich sehr erfreulich entwickelt." Die VNG hat das Unternehmen Anfang 2013 von einem Finanzinvestor übernommen. Heuchert kündigte an, dass die VNG das Endkundengeschäft weiter ausbauen wolle. Das Unternehmen ist neben Deutschland unter anderem auch in Polen und Italien in diesem Segment tätig. Denkbar sei die Übernahme weiterer Unternehmen im Vertriebsbereich. "Ich möchte nichts ausschließen, aber kann auch jetzt noch nichts benennen."
Mit der öffentlichen Wahrnehmung des Produkts Erdgas ist Heuchert leidlich zufrieden. Speziell die Politik habe sich lange auf das Thema Strom fokussiert. So sei die Belastung von selbsterzeugtem Strom aus Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit der EEG-Umlage ein Rückschlag. Er kritisierte, dass der gesamte Energiemarkt mittlerweile durch Subventionen verzerrt sei. Das führe dazu, dass auch KWK-Anlagen Unterstützung bräuchten - "um Chancengleichheit herzustellen." Auch hätte sich der VNG-Vorstandsvorsitzende gewünscht, dass der Heizungstausch zügiger gefördert wird, etwa mit einer steuerlichen Absetzbarkeit. Dort gebe es im Moment auf der politischen Ebene leider keine Fortschritte. Aber es gebe auch Lichtblicke, beispielsweise das Förderprogramm für Mini-BHKW-Anlagen.
Beim Netzgeschäft der VNG, betrieben durch die Netztochter Ontras, sieht Heuchert ebenfalls Potenzial für Wachstum. Eine Möglichkeit sieht er im Netzausbau, wo aktuell mit zwei neuen Ferngasleitungen in der Lausitz das Ontras-Netz erweitert werde. Weiterhin sei Wachstum im unregulierten Geschäft des Netzgeschäftes möglich. Er verwies dabei auf die Anfang des Jahres gegründete Dienstleistungstochter Infracon. In der Ontras-Tochter Infracon werden die Leistungen rund um die technische Betriebsführung, Ingenieurdienstleistungen sowie Angebote zum Datenmanagement gebündelt.
Von der aktuelle Diskussion um mögliche Konsolidierungen unter Fernleitungsnetzbetreiber sieht Heuchert das VNG-Netz nicht betroffen. "Ein Verkauf der Ontras steht überhaupt nicht zur Debatte. Ontras ist ein wesentliches strategisches Element unserer Aktivitäten entlang der Erdgas-Wertschöpfungskette." Die Geschäftsfelder Exploration & Produktion, Gashandel, Gasspeicher und Gastransport stünden für die erfolgreiche Ausrichtung der VNG. Dass das Explorationsgeschäft der VNG rote Zahlen schreibt, sieht Heuchert den Investitionen in den Aufbau des Explorations-Portfolios geschuldet. Den niedrigen Ölpreis sieht er daher noch gelassen. Der Ölpreis sei erst von größerer Bedeutung, wenn in den kommenden Jahren "ein Großteil unserer Projekte in die Produktion geht". /sa
Möchten Sie weitere Nachrichten lesen?
Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie direkt Zugriff auf alle aktuellen Inhalte
Alle aktuellen Energie-Nachrichten aus
der energate-Redaktion
Täglicher HTML-Newsletter im responsiven
Design + PDF-Version
Voller Zugriff
auf
aktuelle Nachrichten (Web und App), ohne Marktdatendownload und Archiv
Zugriff auf die aktuellen Inhalte
aller drei
Add-Ons (Strom, Gas & Wärme und Neue Märkte)
Der Testzugang ist
kostenlos und endet nach 30 Tagen automatisch