Aachen (energate) - Das Trianel-Gaskraftwerk Hamm wird künftig nur noch bei hohen Börsenstrompreisen eingesetzt. Die Gesellschafter des Kraftwerks haben sich darauf verständigt, das Kraftwerk künftig als sogenannte "Warmreserve" in optimierter Betriebsweise laufen zu lassen. Das Kraftwerk werde nur noch dann produzieren, wenn es einen Deckungsbeitrag erzielen könne, sagte ein Trianel-Sprecher im Gespräch mit energate. Ab welchen Strompreisen dies der Fall sei, wollte er nicht sagen. Trianel habe aber die Betriebskosten optimiert und den Kraftwerksbetrieb günstiger gestaltet. Größte Stellschraube dürfte hier der mit Eon neu verhandelte Gasliefervertrag gewesen sein, in deren Folge auch die Stromabnahmeverträge der 28 beteiligten Stadtwerke aufgelöst wurden. Klar sei, so der Sprecher, dass die Betriebsstunden weiter sinken werden. 2014 waren beide Blöcke des Kraftwerks Hamm durchschnittlich noch 2.800 Stunden gelaufen und damit nur noch halb so viele wie 2013. Für 2015 konnte der Sprecher noch keine Zahlen nennen, auch zu Prognosen wollte er sich nicht äußern.
Bereits bei der Vorstellung der Jahreszahlen hatte Trianel-Geschäftsführer Sven Becker angekündigt, das Kraftwerk Hamm werde künftig nur noch wenige Stunden im Jahr laufen. Damals stand aber der Beschluss der Gesellschafterversammlung noch aus. Durch die geänderte Fahrweise konnte die Trianel die Rückstellungen für das Kraftwerk Hamm reduzieren (energate berichtete). 2014 brachte das Kraftwerk noch insgesamt 30 Mio. Verluste für seine Gesellschafter. Neben Trianel sind dies noch 28 Stadtwerke. 2015 sollen die Verluste durch das Gaskraftwerk Hamm entfallen. "Das Kraftwerk bleibt am Netz. Mit einem optimierten Betrieb passen wir uns bestmöglich an die aktuellen Marktbedingungen an", sagte Martin Buschmeier, Geschäftsführer der Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG. Die zwei Kraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von 850 MW gingen im Oktober 2007 ans Netz. Trianel leidet wie die gesamte Branche unter den hohen Ökostrommengen. Ausgelegt war das Kraftwerk ursprünglich auf 8.000 Betriebsstunden. /sd /mt