Berlin (e21.info/energate) - Im vergangenen Jahr sind in Deutschland Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von 1.450 MW neu ans Netz gegangen. Damit hat der Fotovoltaikzubau in Deutschland nach 1.900 MW im Jahr 2014 weiter eingebüßt. Das politisch gewünschte Ziel zwischen 2.400 und 2.600 MW wurde damit erneut deutlich verfehlt. Im Dezember 2015 gingen 144,6 MW Solaranlagen in Betrieb, 27,41 MW davon waren Freiflächenanlagen, teilte die Bundesnetzagentur jetzt mit. Damit waren in Deutschland Ende 2015 rund 39.700 MW Solarstromleistung am Netz. Global legt die Fotovoltaik hingegen weiter kräftig zu. Nach Angaben der US-Marktforschungsgesellschaft GTM Research lag der weltweite Solarzubau im Jahr 2015 bei 59.000 MW und damit 34 Prozent über dem Vorjahr.
"Die zu schnell sinkenden Vergütungssätze, die häufigen Änderungen der Rahmenbedingungen sowie die Belastung des gewerblichen Eigenverbrauchs haben dem deutschen Solarmarkt schwer zugesetzt", sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, auf Anfrage der Redaktion. Die Bundesregierung müsse den Fördermechanismus endlich reparieren, um dem Solarmarkt wieder mehr Schwung zu verleihen, forderte er. Ein nachjustierter "atmender Deckel" im EEG müsse künftig auf Preisentwicklungen schneller reagieren und eine Unterförderung genauso erfolgreich verhindern wie eine Überförderung. Aktuell steigen die Fördersätze erst, wenn der Zubaukorridor um mehr als 1.400 MW unterschritten wird. Statt die solare Eigen- und Direktversorgung finanziell zu belasten, sollten zudem Hürden für Mieter und Unternehmer abgebaut werden, die auf die Solarkraft setzen wollen, so Körnig weiter. /am