Oslo (energate) - Der norwegische Energiekonzern Statkraft wird sein abgesagtes Groß-Windkraftprojekt "Fosen Vind" nahe der Stadt Trondheim nun doch bauen. Das Unternehmen gab nun bekannt, die insgesamt sechs Windparks an der norwegischen Küste mit 1.000 MW Leistung mit weiteren Partnern realisieren zu wollen. Dazu hat Statkraft das Konsortium "Fosen Wind DA" gegründet, an dem es mit 52,1 Prozent die Mehrheit hält. 40 Prozent hält ein Investorenkonsortium namens Nordic Wind Power, zu dem unter anderem der Schweizer Energieversorger BKW und die Schweizer Bank Credit Suisse gehören. Die restlichen sieben Prozent an "Fosen Vind" hält der Trondheimer Versorger Trönder Energi. Gemeinsam wollen die Partner in Zentralnorwegen 278 Windräder errichten, die jährlich rund 3,4 Mrd. kWh Strom erzeugen sollen. Die Investitionskosten beziffern sie auf gut 1,1 Mrd. Euro. Die insgesamt sechs Windparks sollen 2018 bis 2020 ans Netz gehen.
Statkraft hatte das Projekt in der Vergangenheit allein vorangetrieben und im Januar 2015 bereits den Auftrag zur Lieferung der Windräder an Vestas vergeben. Im Juni stoppt das Unternehmen dann überraschend das Vorhaben mit der Begründung, es sei aufgrund der niedrigen Strompreise nicht wirtschaftlich (energate berichtete). Nun hieß es, im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen werde die Stromausbeute nun deutlich höher ausfallen. Zudem seien die Kosten gesunken. Mit der Lieferung der Windräder beauftragte das Konsortium nun doch noch den dänischen Hersteller Vestas, der 278 Turbinen der Typen "V117" und "V112" mit jeweils 3,45 MW Leistung liefern soll./rb