Hamburg (energate) - Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat ein Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche der Care-Energy-Gruppe eröffnet. Ihnen wird nach energate-Informationen von mehreren Personen Betrug und Insolvenzverschleppung vorgeworfen. In dem Verfahren sollen über 50 Strafanzeigen geprüft werden. Die Ermittlungen, die noch in den Anfängen stecken, richten sich auch gegen den Geschäftsführer und Inhaber der Care-Energy Management GmbH, Martin Kristek. Über einen Verdachtsgrad oder konkrete Maßnahmen wollte die Staatsanwaltschaft allerdings keine Angaben machen.
Die Care-Energy-Unternehmensgruppe wies die Anschuldigungen auf energate-Nachfrage als "nicht substanziell" zurück. Man sei sich sicher, dass die Ermittlungen ins Leere laufen würden. "Keines unserer Unternehmen ist insolvent, also können wir auch keine Insolvenzen verschleppen", sagte ein Sprecher des Unternehmens. Zudem liege der Care-Energy-Gruppe kein offizielles Schreiben der Staatsanwaltschaft vor, so der Sprecher weiter. Das Unternehmen sei selbst erst durch Medienberichte über das Ermittlungsverfahren informiert worden.
Care Energy habe nun im ersten Schritt über einen Anwalt Akteneinsicht beantragt. Man behalte sich vor, juristische Schritte einzuleiten, um gegen die Vorwürfe vorzugehen, sagte der Sprecher. Die Sammlung von Strafanzeigen käme womöglich von "älteren Kunden", denen der Unterschied zwischen "Guthaben" und "Gutschrift" nicht klar wäre. "Wir schulden auch keinem ehemaligen Kunden Geld." Auch die Bundesnetzagentur prüft derzeit die Zahlungsfähigkeit von Care Energy. Sie hat Anfang Juli ein zweites förmliches Auskunftsverfahren gegen ein Unternehmen der Gruppe gestartet (energate berichtete). /ml