Essen (energate) - Der Energiekonzern Eon muss einen Rückschlag beim Ausbau seiner Aktivitäten im Solarbereich hinnehmen. Das Unternehmen sei von Plänen abgerückt, das Geschäftsmodell des US-amerikanischen Start-ups Sungevity in den deutschen Markt einzuführen, erfuhr energate aus unternehmensnahen Kreisen. Das Konzept lasse sich nicht auf den deutschen Solarmarkt übertragen, hieß es zur Begründung. Eon hatte sich 2015 an dem kalifornischen Unternehmen beteiligt und zugleich angekündigt, das Online-Planungstool für Solaranlagen auch in Deutschland nutzen zu wollen. Dazu waren der Vertrieb zuerst in Pilotregionen wie München und Berlin geplant. Eon bewarb das Konzept damals damit, dass es künftig möglich sein werde, Solaranlagen für das Eigenheim ausschließlich über digitalem Weg zu planen, ohne dass ein Installateur den Kunden vor Ort besuchen müsse (energate berichtete).
Nun erklärte ein Sprecher des Eon-Konzerns auf Anfrage von energate: "Derzeit gibt es kein operatives Projekt, das wir mit Sungevity umsetzen. Das jüngste Kooperationsprojekt ist beendet." Dass beide Unternehmen ein neues Kooperationsprojekt beginnen, sei "aktuell unwahrscheinlich". Er verwies darauf, dass Eon inzwischen einen integrierteren Ansatz verfolge. So kombiniere Eon seine Kundenlösungen etwa mit Solarstromspeichern. Der Ansatz, ohne persönliche Vor-Ort-Planung auszukommen, ist damit offenbar hinfällig. /rb