Berlin/Glasgow (energate) - Der Speicherprojektierer Younicos wechselt den Besitzer. Für umgerechnet 46 Mio. Euro übernimmt der Aggreko-Konzern das Berliner Unternehmen von einer Investorengruppe rund um die Beteiligungsgesellschaft Ecos. Die Transaktion werde in bar bezahlt, teilte Aggreko mit. Die Beteiligungsgesellschaft Ecos war erst im Dezember 2015 im Rahmen einer Finanzierungsrunde mit anderen Geldgebern bei Younicos eingestiegen und hatte dem Speicherprojektierer damals 46 Mio. Euro zur Verfügung gestellt (energate berichtete). In dem Speicherprojektierer stecken Aggreko zufolge rund 175 Mio. Euro (200 Mio. US-Dollar) investiertes Kapital von früheren Eignern. Alle in die aktuelle Übernahme involvierten Parteien stimme die Transaktion "sehr positiv", sagte ein Younicos-Sprecher zu energate. Die Younicos AG beschäftigt derzeit 130 Mitarbeiter. Sie werde auch nach der Komplettübernahme als eigenständiges Unternehmen erhalten bleiben, so der Unternehmenssprecher. Um nähere Angaben über die konkrete Ausgestaltung der Zusammenarbeit mit dem Neueigentümer zu machen, sei es aber noch zu früh.
Younicos-Speichersysteme bald in Containern
Aggreko bietet große Erzeugungsanlagen im industriellen Maßstab als Containerlösung an. Der Konzern aus Glasgow ist weltweit aktiv. Insbesondere in Nord- und Lateinamerika das Unternehmen mit rund 6.000 Mitarbeitern auch als Vermieter solcher Container auf. "Aggreko wird uns helfen, unsere Technologie in Container zu bringen", blickt der Younicos-Sprecher voraus. Der neue Eigentümer agiere am Markt stets mit hoher Geschwindigkeit. Dies wolle Younicos nutzen, um schneller weitere Regionen zu erschließen und Wachstum zu erzielen. "Durch diese Übernahme wird klar, wie sehr unsere Technologie im Markt angekommen ist. Batterien spielen eine entscheidende Rolle im Wandel der Energiesysteme", kommentierte Younicos-CEO Stephen Price das Geschäft.
Younicos verbuchte 2016 zweistelligen Millionen-Verlust
Aggreko selbst sieht den Zukauf als strategisches Investment. Younicos habe 2016 umgerechnet 7,9 Mio. Euro Umsatz erzielt und 17 Mio. Euro Verlust im operativen Geschäft verbucht. Es sei nicht davon auszugehen, dass die neue Tochtergesellschaft kurzfristig in die Gewinnzone komme, so die Briten. Allerdings werde Aggreko mit dem Know-how und der Software von Younicos sehr gut auf die Transformation der Energieversorgung hin zu dezentraleren und digitalen Lösungen reagieren können und die Energiekosten seiner Kunden senken, betonte Aggreko-CEO Chris Weston. /pa