Berlin (energate) - Die Nutzer von energate befürworten einen klaren Fahrplan zum Ausstieg aus der Kohleverstromung. Über 70 Prozent sprechen sich für ein Ende der Kohleverstromung in den nächsten 20 Jahren aus. Das ist ein Zwischenergebnis des energate Wahl-Checks, bei dem Nutzer ihre energiepolitischen Positionen mit den Parteiprogrammen zur Bundestagswahl abgleichen können (
energate berichtete). Danach sind nur 17 Prozent der Teilnehmer am Wahl-Check gegen einen Kohleausstieg in den nächsten beiden Dekaden. Auch der Atomausstieg findet große Zustimmung. 81 Prozent der Nutzer wollen den Atomausstieg nach der Wahl in jedem Fall beibehalten. Nur zehn Prozent stellen das Aus der verbliebenen deutschen Kernkraftwerke in Frage.
Jeder Dritte will EEG abschaffen
Bei den Zielen zum Erneuerbarenausbau fällt das Votum hingegen nicht ganz so klar aus. 41 Prozent der Nutzer bejahen die Frage, ob Deutschland seine Stromversorgung bis 2040 vollständig aus erneuerbaren Energien abdecken sollte. 42 Prozent verneinen dies. Auch bei der Fortführung des EEG sind die energate-Nutzer gespalten. 35 Prozent der Teilnehmer am Wahlcheck sind bislang dafür, das EEG samt Einspeisevorrang nach der Wahl abzuschaffen, 46 Prozent sind dagegen. Die Industrierabatte bei der EEG-Umlage stellt knapp jeder zweite Teilnehmer in Frage, gut ein Drittel will diese dauerhaft beibehalten. Die Kraft-Wärme-Kopplung weiter zu fördern, befürworten gut 80 Prozent, nur fünf Prozent sind dagegen.
Mehrheit für CO2-Mindestpreis
Die Mehrheit der Nutzer wünscht zudem klare Rahmenbedingungen für mehr Klimaschutz. So fordern 80 Prozent der Teilnehmer am Wahl-Check eine baldige Reform des europäischen Emissionshandels. Zwei Drittel wünschen sich zudem auf nationaler Ebene ein Klimaschutzgesetz. 61 Prozent sind der Ansicht, dass Deutschland einen Mindestpreis für CO2-Zertifikate einführen sollte, 22 Prozent lehnen das auf der anderen Seite ab. Etwa jeder Zweite wiederum fordert eine starke Reduzierung oder Abschaffung der Stromsteuer. 23 Prozent wollen diese in ihrer heutigen Höhe beibehalten.
Wärme- und Verkehrswende weniger klar
Insgesamt haben sich bislang mehr als 1.000 Nutzer am
energate Wahl-Check beteiligt. Während sich die bisherigen Teilnehmer relativ deutlich für die Stromwende aussprechen, wenn auch mit etwas Zurückhaltung bei der Ausbaugeschwindigkeit der erneuerbaren Energien, sind sie bei der Wärme- und Verkehrswende eher gespalten. Zwar befürworten 42 Prozent eine weitere Verschärfung der Energieeffizienzstandards für Gebäude. Immerhin 36 Prozent lehnen dies ab. Ähnlich ist das Bild bei der CO2-freien Mobilität. 39 Prozent der Teilnehmer sind dafür, ab 2030 nur noch PKW mit CO2-freien Antrieben zuzulassen. 44 Prozent sind gegen eine solche Vorschrift. /cs