Kopenhagen (energate) - Dänemark gibt die Suche nach Öl und Gas an Land und in Küstennähe auf. Nach einer Explorationsgeschichte von 80 Jahren werde es keine weiteren Bohrungen mehr geben, kündigte das dänische Energieministerium an. Die öffentliche Akzeptanz habe in den vergangenen Jahren nachgelassen, zudem gebe es keine Reserven von wirtschaftlicher Bedeutung, erläuterte Energieminister Lars Christian Lilleholt. Die Förderung in der Nordsee werde dagegen fortgesetzt. Hier gebe es weiterhin großes Potenzial, das die Regierung für die Energiewende in Dänemark nutzen will. Noch im Frühjahr werde ein Vorschlag für den Wandel zu einer grünen Energieversorgung bis 2030 vorgelegt, versprach der Minister.
Kein wirtschaftliches Potenzial
Anlass dafür, die Suche nach Öl und Gas einzustellen, war ein konkretes Genehmigungsverfahren für ein Explorationsprojekt auf den süddänischen Inseln Lolland und Falster. Aufgrund lokaler Bedenken wurde dem Projektträger aus den Niederlanden die Genehmigung verweigert. Nach Angaben des Energieministeriums handelte es sich dabei um das einzige noch aktiv verfolgte Projekt auf dem dänischen Festland und in küstennahen Gewässern. Tendenziell gebe es ohnehin nur zwei Regionen, die Potenzial für Öl- und Gasfunde aufweisen. Neben Süddänemark ist das noch das nördliche Jütland. Die Schätzungen über die wirtschaftlich förderbaren Reserven seien aber sehr vage und kaum vielversprechend. Die geologische Forschungsgesellschaft GEUS und die Dänische Energieagentur seien denn auch in jüngsten Untersuchungen zu dem Schluss gekommen, dass eine Erschließung keinen gesellschaftlichen Nutzen hätte.
Regierung will Akzeptanz nicht gefährden
"Für die dänische Regierung ist die lokale und landesweite Unterstützung ihrer Energie- und Klimapolitik von entscheidender Bedeutung", sagte Lilleholt. "Indem wir die Suche nach Öl und Gas einstellen, machen wir deutlich, dass sich die Dänen nicht länger über Bohrungen in ihrer Region sorgen müssen." Das gelte insbesondere für die Region Lolland-Folster, wo es große Bedenken gebe. "Sie können jetzt aufatmen", so der Minister. Das Bohren nach Öl, Gas und Shale-Gas gehöre nun der Vergangenheit an. /tc