Essen/Montigny-le Bretonneux (energate) - Der Essener Energiekonzern Eon will seine Geschäftsbeziehung zum japanischen Automobilhersteller Nissan mit einer strategischen Partnerschaft vertiefen. Neben einer bereits gestarteten Vertriebskooperation wollen die Partner Pilotprojekte zur Netzintegration von E-Autos durchführen und neue Produkte rund um Vehicle-to-Grid-Lösungen entwickeln, sagte ein Eon-Sprecher zu energate. Dabei geht es um Lösungen, E-Autos zu mobilen Speichern zu machen, die zur Stabilisierung der Verteilnetze genutzt werden können. "Nissan ist mit der Technologie zum bidirektionalen Laden schon recht weit", so der Sprecher. Das habe die Japaner für die vereinbarte Partnerschaft attraktiv gemacht.
Konkret unterzeichneten die Konzerne eine entsprechende Absichtserklärung. Ziel sei es, die Themen Ladeinfrastruktur und bidirektionales Laden bei der Produktentwicklung zu kombinieren, um Angebote zu machen, die auf Energie- und Kosteneffizienz abzielen. Während Nissan an einem umfassenden elektrischen Ökosystem rund um E-Autos für Privatkunden und Unternehmen arbeite, sorge Eon für die benutzerfreundliche Netzintegration.
E-Auto Kombipaket mit Flatrate-Tarif
Zum Start der Zusammenarbeit bieten Eon und Nissan zunächst in Dänemark Kombipakete an. Jeder Käufer eines elektrischen Nissan Leaf bekommt dort einen Flatrate-Ladestromtarif und eine Ladestation fürs Eigenheim. Dass die Wahl auf Dänemark gefallen ist, dürfte kein Zufall sein. Dort hat Nissan bereits 2017 eine bidirektionale Ladelösung für Private und Unternehmen auf den Markt gebracht (energate berichtete). Neben den skandinavischen Märkten stehen auch Großbritannien, Deutschland und osteuropäische Märkte auf der Liste, um diesen Teil der Kooperation weiter auszubauen, so der Eon-Sprecher weiter. Nissan erhofft sich seinerseits über die Partnerschaft mit dem Energiekonzern unter anderem, die Wahrnehmung am Markt weiter justieren zu können. "Wir wollen, dass Nissan als führender Automobilpartner für Energieservices wahrgenommen wird", sagte Paul Willcox, Chairman von Nissan Europe. /pa