Tests rund um autonomes Fahren wollen zwei Versorger künftig im ländlichen Raum von Nordrhein-Westfalen durchführen. (Foto: Continental AG)
Arnsberg/Menden (energate) - Die Stadtwerke der südwestfälischen Kommunen Arnsberg und Menden wollen gemeinsam an neuen Mobilitätskonzepten forschen. Im Fokus soll autonomes Fahren stehen. Geplant ist der Bau einer interkommunalen Teststrecke mit 60 Kilometern Länge, teilten die beiden Versorger mit. Entstehen soll die Strecke zwischen den Städten Soest und Iserlohn, sagte Bernd Reichelt, Geschäftsführer der Stadtwerke Menden, im Gespräch mit energate. Die Umsetzungsphase des Vorhabens sei für die Jahre 2019 und 2020 vorgesehen. "Unser ländlich geprägtes Südwestfalen bietet interessante Gegebenheiten für den Aufbau einer Teststrecke für autonomes Fahren, die sich von denen der Ballungsräume deutlich absetzen", ergänzte Karlheinz Weißer, Chef der Stadtwerke Arnsberg. Unterschiedlich ausgebaute Landstraßen, Autobahnabschnitte und Innenstadtbereiche könnten sinnvoll kombiniert und vernetzt werden, sagte er.
Teststrecke soll Türen für neue Geschäftsmodelle öffnen
Ziel der Stadtwerke sei es, frühzeitig neue Themenfelder jenseits des klassischen Kerngeschäfts als Strom- und Gasversorger zu besetzen, um im zweiten Schritt konkrete Geschäftsmodelle darauf aufzusetzen, führte wiederum Reichelt aus: "Mobilität ist neben Telekommunikation ein solches Stadtwerke-Thema. Davon sind wir überzeugt", so Reichelt weiter. "In diesen Bereichen erwarten die Menschen Verlässlichkeit, Sicherheit und Komfort. Mit der Teststrecke wollen wir die Voraussetzung schaffen, um uns künftig auch als Kümmerer zu positionieren." Verkehrskonzepte der Zukunft schlössen sowohl E-Mobilität als auch Car-Sharing, Bus-on-Demand-Modelle und eben autonomes Fahren ein. Gerade im ländlichen Raum könne Letzteres als Komponente dazu führen, dass Menschen länger mobil bleiben.
Unternehmen der Region sollen profitieren
Im ersten Schritt geht es den Stadtwerken bei dem Vorhaben aber auch darum, die Region als Industriestandort zu stärken. "Es ist neben der E-Mobilität, für die sich unsere Stadtwerke schon seit Langem engagieren, ein zentrales Forschungs- und Entwicklungsthema der Automobilindustrie - und die Zuliefererunternehmen unserer Region sind für diesen Industriezweig eine ganz wesentliche Stütze", so Reichelt. Für diese Firmen ergäben sich mit der Teststrecke ebenfalls Ansatzpunkte für neue Geschäftsmodelle. Das erste Echo der Politik auf die Pläne ist positiv: So prüfe die nordrhein-westfälische Landesregierung Fördermöglichkeiten für das Projekt. /pa
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