Essen (energate) - Der bisherige Interimschef von Innogy, Uwe Tigges, wird dauerhaft Vorstandsvorsitzender des Energiekonzerns. Der Aufsichtsrat habe ihn nun dazu berufen, teilte die Essener RWE-Tochter im Zuge der Hauptversammlung mit. "Ich bin sicher, dass er das Unternehmen umsichtig zum Wohle der Mitarbeiter, Anteilseigner und Kunden in diesen herausfordernden Zeiten führt", sagte Erhard Schipporeit, Vorsitzender des Innogy-Aufsichtsrats. Tigges, der im Vorstand zuvor das Ressort Personal verantwortete, hatte den Vorstandsvorsitz interimsweise nach dem plötzlichen Abgang von Peter Terium übernommen (energate berichtete). Die Verantwortungen als Personalvorstand und Arbeitsdirektor tritt Tigges nun ab, diese Aufgaben übernimmt zum 1. Mai Arno Hahn, bislang Geschäftsführer und Arbeitsdirektor bei Westnetz. Beide Funktionen soll er für eine noch unbestimmte Übergangszeit in Personalunion behalten.
Günther auf dem Weg der Genesung
Daneben verlängerte der Aufsichtsrat auch die Bestellungen der übrigen Vorstände Hildegard Müller (Netze), Hans Bünting (Erneuerbare Energien) und Martin Herrmann (Vertrieb). Ihre neuen Arbeitspapiere laufen bis Ende März 2022. "Uns war es wichtig, ein Zeichen der Kontinuität und Verlässlichkeit zu setzen", sagte Schipporeit mit Blick auf die anstehende Übernahme durch den Eon-Konzern. Der Vertrag von Finanzvorstand Bernhard Günther, der bis Ende März 2021 läuft, wurde vorerst nicht verlängert. Günther wurde Anfang März Opfer einer Säureattacke, deren Hintergründe bis heute nicht aufgeklärt sind (energate berichtete). Seitdem übernimmt Bünting kommissarisch dessen Aufgaben. Günther befinde sich auf "einem guten Weg der Genesung", erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Schipporeit. Er nehme inzwischen von Zuhause aus über Telefon an einer Vielzahl an Terminen teil.
Aufsichtsratschef Schipporeit gab zudem bekannt, dass der Innogy-Konzern inzwischen eine Einigung mit dem ehemaligen Vorstandschef Terium erreicht habe. Er enthält demnach für die vorzeitige Beendigung seines Dienstvertrags eine Entschädigungszahlung von knapp acht Mio. Euro zuzüglich weiterer Ansprüche aus langfristigen Optionen. Teriums Arbeitsvertrag wäre noch bis Ende März 2021 gelaufen. Schipporeit betonte dabei, dass kein Zusammenhang bestand zwischen dem Ausscheiden Teriums aus dem Konzern und der Zerschlagung von Innogy im Zuge des Deals zwischen Eon und RWE. /rb