Berlin/Essen (energate) - Der Immobiliendienstleister Ista und energate haben in dieser Woche einen gemeinsamen Index zur Energiewende im Gebäudebereich ins Leben gerufen. Ista-CEO Thomas Zinnöcker äußert sich im Kurzinterview zur Idee hinter dem Index und seinen persönlichen Erwartungen an die Bundespolitik.
energate: Herr Zinnöcker, Ista und energate starten einen gemeinsamen Index zur Energiewende im Gebäudebereich. Was wollen Sie mit dem "Immo-Energiewende-Index" bewirken?
Zinnöcker: Die Energiewende ist ein hochkomplexes Mehrgenerationenprojekt. Da läuft man angesichts anderer drängender Herausforderungen immer Gefahr, dass das Thema auf der politischen Prioritätenliste etwas nach hinten rutscht. Das wollen wir verhindern, indem wir der Energiewende im Allgemeinen und der Energiewende im Gebäudebereich im Speziellen eine starke Stimme von 100 CEOs verleihen, die dafür sorgt, das Thema bei der Politik hochzuhalten.
energate: Sie wollen branchenübergreifend 100 Unternehmenslenker befragen. Was ist die Idee dahinter?
Zinnöcker: Es gibt bei der Energiewende eine klare Rollenverteilung: Die Politik macht die Spielregeln. Auf dem Platz stehen aber die Unternehmen. Diese müssen die besten und effizientesten Lösungen finden. Deshalb befragen wir die Unternehmenslenker. Sie müssen der Politik zeigen, was unter den gegebenen Rahmenbedingungen geht und was nicht. Wichtig ist uns dabei, Vertreter unterschiedlicher Branchen einzubeziehen. Denn eines ist klar: Die Energiewende ist ein branchenübergreifendes Projekt, das wir nur gemeinsam hinkriegen und nicht jeder für sich alleine.
energate: Der Index soll der Politik also spiegeln, wie ihre Regeln auf dem Spielfeld ankommen. Wo sehen Sie persönlich aktuell den größten Anpassungsbedarf?
Zinnöcker: Mir persönlich ist wichtig, dass die Energiewende durch die Verlagerung in verschiedene Kommissionen nicht auf die lange Bank geschoben wird, sondern dass wir zügig zu Beschlüssen kommen, zum Beispiel für ein neues Gebäudeenergiegesetz. Dabei stellt sich natürlich die Frage, führt ein solches Gesetz nur bestehende Gesetze zusammen oder liefert es auch neue Impulse? Das wäre aus meiner Sicht enorm wichtig, damit die Energiewende im Gebäudesektor vorankommt. Oberstes Ziel sollte dabei immer die CO2-Reduktion sein. Der Weg dahin sollte aber technologieoffen sein und den Unternehmen überlassen bleiben.
Das Gespräch führte energate-Chefredakteur Christian Seelos.