
Im Wettbewerb mit den USA und China sollten europäische Autobauer stärker zusammenarbeiten, so McKinsey. (Foto: EnBW)
Düsseldorf (energate) - Elektromobilität und Digitalisierung setzen die europäischen Autobauer unter Druck. In zehn Jahren werden nach einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey bereits 30 Prozent der Branchenumsätze mit datenbasierten Dienstleistungen und Shared Mobility erzielt. Die Branche muss neue Wege gehen, wenn Sie im Wettbewerb mit China und den USA bestehen will.
Laut der Studie müssen sich die europäischen Hersteller für den Erfolg im internationalen Wettbewerb klar positionieren. Die Berater mahnen ein Bekenntnis zur nachhaltigen Mobilität und zur Technologieführerschaft bei E-Mobilität, Brennstoffzellen und alternativen Kraftstoffen an. Die Kunden müssten zudem viel stärker als bisher im Mittelpunkt stehen. Hauptwettbewerber der Zukunft sind dabei den Unternehmensberatern zufolge datenbasierte und kapitalstarke Technologiekonzerne aus den USA sowie vom chinesischen Staat unterstützte neue Unternehmen in der Elektromobilität.
Die unterschiedlichen Strukturen in Europa sind dabei laut McKinsey im internationalen Wettbewerb eher förderlich. "Insbesondere die Vielfalt der Mobilitätsformen und Antriebstechnologien ist ein echter Standortvorteil", sagte Andreas Cornet, Leiter der deutschen Automobil- und Industrieberatung bei McKinsey und einer der Studienautoren. Ländliche Räume mit einer eher ärmeren Bevölkerung in südlicheren Ländern erforderten andere Konzepte als etwa wohlhabende Metropolen im Norden wie London oder Paris.
In ihrer Studie entwerfen die Autoren einen Fünfpunkteplan, um den Erfolg der europäischen Hersteller abzusichern. Dazu gehört der Aufbau eines europäischen "Mobility Valley". Universitäten und Forschungseinrichtungen könnten hier eng an Themen wie E-Mobilität, autonomen Fahren und datengestützten Diensten arbeiten. Von den Herstellern erwarten die Berater jährliche Forschungsinvestitionen von 50 Mrd. Euro. Weitere Investments könnte aus einem Fonds kommen, der mit öffentlichen und privaten Mitteln gespeist wird.
Deutlich mehr getan werden muss laut Studie auch bei der Infrastruktur für alternative Mobilität. "Damit Kunden auf E-Autos umsteigen, müssen bis 2030 rund 3,6 Mio. öffentliche Ladestationen neu errichtet werden - heute gibt es knapp über 100.000", sagte Cornet. Den zusätzlichen Ausbaubedarf an erneuerbaren Energien für Elektroautos beziffert er mit bis zu 45 Mio. MWh pro Jahr. Um die Anforderungen an die Mobilität der Zukunft zu meistern, seien zudem Kooperationen zwischen den Herstellern notwendig. Laut Studie sollten die Autobauer auch gemeinsam am autonomen Fahren arbeiten. Nur so ließen sich Größenvorteile realisieren.
Ein weiterer Punkt auf der Agenda der Autoren ist ein regulatorisches Forum zur zukünftigen Mobilität. Dies sei notwendig, da ein Großteil der künftigen Regulierung für den Sektor auch andere Branche wie die Telekommunikation betreffe. Die Autoren fordern einen EU-Kommissar für Mobilität, der die Prozesse steuert. Zudem sollten sich Städte und Kreise in Europa zusammenschließen, um gemeinsame Standards für Mobilitätslösungen zu entwickeln und zu erproben. Die Industrie solle an diesem Prozess beteiligt werden, so die Empfehlung. /kw
Laut der Studie müssen sich die europäischen Hersteller für den Erfolg im internationalen Wettbewerb klar positionieren. Die Berater mahnen ein Bekenntnis zur nachhaltigen Mobilität und zur Technologieführerschaft bei E-Mobilität, Brennstoffzellen und alternativen Kraftstoffen an. Die Kunden müssten zudem viel stärker als bisher im Mittelpunkt stehen. Hauptwettbewerber der Zukunft sind dabei den Unternehmensberatern zufolge datenbasierte und kapitalstarke Technologiekonzerne aus den USA sowie vom chinesischen Staat unterstützte neue Unternehmen in der Elektromobilität.
Die unterschiedlichen Strukturen in Europa sind dabei laut McKinsey im internationalen Wettbewerb eher förderlich. "Insbesondere die Vielfalt der Mobilitätsformen und Antriebstechnologien ist ein echter Standortvorteil", sagte Andreas Cornet, Leiter der deutschen Automobil- und Industrieberatung bei McKinsey und einer der Studienautoren. Ländliche Räume mit einer eher ärmeren Bevölkerung in südlicheren Ländern erforderten andere Konzepte als etwa wohlhabende Metropolen im Norden wie London oder Paris.
Europäisches Mobility Valley
In ihrer Studie entwerfen die Autoren einen Fünfpunkteplan, um den Erfolg der europäischen Hersteller abzusichern. Dazu gehört der Aufbau eines europäischen "Mobility Valley". Universitäten und Forschungseinrichtungen könnten hier eng an Themen wie E-Mobilität, autonomen Fahren und datengestützten Diensten arbeiten. Von den Herstellern erwarten die Berater jährliche Forschungsinvestitionen von 50 Mrd. Euro. Weitere Investments könnte aus einem Fonds kommen, der mit öffentlichen und privaten Mitteln gespeist wird.
Deutlich mehr getan werden muss laut Studie auch bei der Infrastruktur für alternative Mobilität. "Damit Kunden auf E-Autos umsteigen, müssen bis 2030 rund 3,6 Mio. öffentliche Ladestationen neu errichtet werden - heute gibt es knapp über 100.000", sagte Cornet. Den zusätzlichen Ausbaubedarf an erneuerbaren Energien für Elektroautos beziffert er mit bis zu 45 Mio. MWh pro Jahr. Um die Anforderungen an die Mobilität der Zukunft zu meistern, seien zudem Kooperationen zwischen den Herstellern notwendig. Laut Studie sollten die Autobauer auch gemeinsam am autonomen Fahren arbeiten. Nur so ließen sich Größenvorteile realisieren.
EU-Kommissar für Mobilität
Ein weiterer Punkt auf der Agenda der Autoren ist ein regulatorisches Forum zur zukünftigen Mobilität. Dies sei notwendig, da ein Großteil der künftigen Regulierung für den Sektor auch andere Branche wie die Telekommunikation betreffe. Die Autoren fordern einen EU-Kommissar für Mobilität, der die Prozesse steuert. Zudem sollten sich Städte und Kreise in Europa zusammenschließen, um gemeinsame Standards für Mobilitätslösungen zu entwickeln und zu erproben. Die Industrie solle an diesem Prozess beteiligt werden, so die Empfehlung. /kw