Essen (energate) - Die deutsche Wirtschaft bewertet den aktuellen Stand der Energiewende im Gebäudesektor überwiegend negativ. Das geht aus dem "Immo-Energiewende-Index" hervor, den der Immobiliendienstleister Ista und energate gemeinsam erheben. Demnach bewerten 77 Prozent der befragten Vorstände und Geschäftsführer aus der Energie-, Immobilien- und IT-Wirtschaft den aktuellen Fortschritt der Gebäudewende negativ. Hauptgrund sind die politischen Rahmenbedingungen, die annähernd drei Viertel der Teilnehmer als unzureichend bewerten. Bei der vorherigen Umfrage im vergangenen Jahr waren es noch zwei Drittel (energate berichtete).
Positive Beschäftigungseffekte erwartet
Dennoch hat sich die Stimmung unter den befragten Managern in Bezug auf die Gebäudewende leicht verbessert. Der Immo-Energiewende-Index stieg um 0,9 Punkte. Insbesondere mit Blick auf den Stand der Technik sind die meisten Befragten optimistisch. 73 Prozent der Befragten stellten den verfügbaren Technologien ein positives Zeugnis aus. Mit 60 Prozent geht eine Mehrheit zudem von positiven Beschäftigungseffekten durch die Gebäudewende aus. Negative Einflüsse auf ihr Geschäft befürchten lediglich zehn Prozent der befragten Manager - nur noch halb so viel wie im Vorjahr.
Auch bei den Klimazielen hellt sich die Stimmung etwas auf. Zwar glauben mit 43 Prozent immer noch nur weniger als die Hälfte der Befragten, dass die Klimaziele der Bundesregierung im Gebäudesektor bis 2030 erreichbar sind. Allerdings lag der Wert bei der vorangegangen Umfrage noch bei 37 Prozent. "Die Unternehmen und Dienstleister stehen bereit. Die Technik ist da", erklärte Ista-CEO Thomas Zinnöcker angesichts der Umfrageergebnisse. "Nun muss die Politik den Startschuss geben und verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, damit die Gebäude-Energiewende an Fahrt aufnimmt." Der Immo-Energiewende-Index beruht auf der Befragung einer Fokusgruppe von 30 ausgewählten CEOs aus der Immobilien-, Energie- und IT-Wirtschaft. /rb