München (energate) - Die europäische Wirtschaft will stärker in erneuerbare Energien investieren, Bürokratie und komplexe Regularien verhindern allerdings manches Investment. Das ist ein Ergebnis des "Energiereports 2019", den der Erneuerbaren-Projektierer Baywa Re aktuell vorgestellt hat. Gemeinsam mit der Re-Source-Plattform befragte Baywa Re 1.200 Unternehmen in Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien, Frankreich und Polen, wie sie zu erneuerbaren Energien und zur Energiewende stehen. Die Antworten lieferten Energie-Entscheider in mittleren bis großen Unternehmen aus den Branchen Energieversorgung, Betriebs- oder Geschäftsausstattung, Grundstücke und Immobilien, technische Anlagen und Maschinen sowie Roh- und Brennstoffe.
Generell sehen die Unternehmen die Energiewende positiv und sich selbst darin als Gestalter, geht aus den Umfrageergebnissen hervor. So gaben 89 Prozent an, dass Unternehmen eine führende Rolle einnehmen, wenn es darum geht die Energiewende voranzutreiben. Von Investitionen in erneuerbare Energien versprechen sich 90 Prozent der Unternehmen ein besseres Image, 80 Prozent sehen darin außerdem einen Wettbewerbsvorteil. Von den Unternehmen, die bereits Erneuerbare nutzen, gaben 92 Prozent die Senkung der Energiekosten als wichtigsten Grund dafür an.
Jedes zweite Unternehmen plant Erneuerbaren-Investment
Etwa jeder zweite Betrieb (54 %) plant, in den kommenden fünf Jahren in Ökoenergie zu investieren. Im Ländervergleich zeigen sich Spanien und Italien besonders ambitioniert, hier sind es 76 beziehungsweise 70 Prozent. Länderübergreifend stellt die Solarenergie die gefragteste Technologie dar, 75 Prozent der Unternehmen wollen hier investieren. Jedes zweite Unternehmen zieht auch die Windenergie in Betracht.
Den Vorteilen gegenüber stehen laut "Energiereport" Hindernisse, die den Erneuerbaren-Ausbau bremsen. Mit 76 Prozent wurde die Bürokratie als häufigster Grund genannt, der Unternehmen von weiteren Investitionen in erneuerbare Energien abhält. Weitere Gründe sind lange Amortisationszeiten (44 %) und hohe Investitionskosten (38 %), wobei die Gewichtung dieser Faktoren in den jeweiligen Ländern auseinandergeht. So werden die Ausgaben in Deutschland mit 30 Prozent am seltensten als Hürde genannt, während sie in Polen (47 %) und Großbritannien (46 %) ein wesentlich größeres Hindernis darstellen.
Der "Energiereport" zeige deutlich, dass Unternehmen eine führende Rolle bei der Energiewende einnehmen wollen, oftmals aber von Investitionen abgehalten werden, bilanzierte Matthias Taft, Vorstandsmitglied der Baywa AG und dort für das Erneuerbarengeschäft verantwortlich. "Um diese Hindernisse zu überwinden, muss die Energiebranche Unternehmen ein breites Spektrum an Energieprodukten bieten und eng mit den jeweiligen Regierungen zusammenarbeiten, um die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen zu verbessern", sagte Taft. /as