Essen (energate) - Der Innogy-Konzern hat ein Trainingszentrum gegen Hackerangriffe eröffnet. "Cyber-Range-e" schult in einwöchigen Trainings sowohl die eigenen Netzmitarbeiter der Töchter Westnetz, Süwag oder Lechwerke als auch Mitarbeiter fremder Energieversorger und Stadtwerke. "Das Hauptsicherheitsrisiko ist der Mensch", sagte Innogy-Vorstandschef Uwe Tigges bei der Eröffnung in Essen. In das Training sind Netzleitstelle und mehre Umspannanlagen eingebunden. Kleinere Angriffe, sogenannte Anklopfversuche, gehörten inzwischen zum Unternehmensalltag, erläuterte Tigges. Größere Angriffe wie bei EnBW oder gar 2016 in der Ukraine, habe es bisher bei Innogy noch nicht gegeben.
Der Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, sprach von einer "angespannten Lage", die sich seit der letzten Warnung seiner Behörde im November 2018 nochmals verschärft habe. Er sei froh, dass es in Deutschland jetzt solch eine Einrichtung gebe. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) sieht den Zeitpunkt für ein solches Trainingszentrum für gekommen, da Deutschland die "sichere nukleare und fossile Welt" in Richtung Millionen vernetzter dezentraler Anlagen verlasse. "Einen Stromausfall wie zuletzt in Südamerika von Stunden oder gar Tagen müssen wir unbedingt vermeiden", sagte Pinkwart in Essen. /mt