PPA
Bahn nimmt erste Offshore-Windräder unter Vertrag

Die Bahn will ab 2038 mit 100 Prozent Ökostrom fahren. (Foto: Deutsche Bahn AG)
Essen (energate) - Die Deutsche Bahn hat erste Offshore-Windanlagen unter Vertrag genommen. Dazu hat die Bahn einen PPA-Vertrag mit einer Leistung von 25 MW aus dem Innogy-Windpark "Nordsee Ost" abgeschlossen. Den vereinbarten Preis wollte eine Bahnsprecherin auf energate-Anfrage nicht nennen, eine Innogy-Sprecherin sprach von "marktfähigen Lieferkonditionen". Der Handlungsdruck für die Deutsche Bahn (DB) ist durchaus hoch. Im Sommer 2019 hatte der Bahnchef zugesagt, die komplette Umstellung auf Ökostrom bis 2038 zu schaffen und damit zwölf Jahre früher als geplant (energate berichtete). Neben der "Vergrünung" mit Herkunftsnachweisen, die immer teurer werden, ist auch die Direkteinspeisung von Erneuerbaren ins Bahnnetz ein erklärtes Ziel. "Noch im September starten wir eine weitere europaweite Ausschreibung für den langfristigen Bezug von Ökostrom", kündigte Thorsten Schein, Vorsitzender der Geschäftsführung DB Energie, jetzt an. Dabei handele es sich um eine Direkteinspeisung in Höhe von 500 Mio. kWh zur Einspeisung in die eigenen Bilanzkreise, konkretisierte die Bahnsprecherin auf Nachfrage. "Wir bereiten aktuell diverse Ausschreibungen vor", kündigte sie an.
Anfang 2019 hatte die Bahn bereits das Bieterfeld mittels einer Markterkundung abgeklopft (energate berichtete). Laut energate-Informationen war das Interesse eher überschaubar. Der jährliche Strombedarf der DB liegt bei etwa zehn Terawattstunden, das entspricht fast dem Stromverbrauch einer Stadt wie Hamburg. Etwa ein Zehntel, eine Terawattstunde, liefern Wasserkraftwerke, ebenfalls über PPA: 900 Mio. kWh stammen von Innogy, der Rest von Eon und anderen Betreibern. Der neue PPA-Vertrag über 25 MW ist daher nur ein kleiner Baustein, die Bahn wird in Zukunft viele davon brauchen. Im Portfolio der Bahn sind neben einzelnen Gaskraftwerken noch zwei Steinkohlekraftwerke in Datteln und Mannheim (GKM) sowie das Braunkohlekraftwerk in Schkopau in Sachsen-Anhalt. Ob das Uniper-Kraftwerk in Datteln, bei dem sich DB Energie rund 400 MW reserviert hat, tatsächlich wie geplant 2020 in Betrieb gehen wird, ist nach den Empfehlungen der Kohlekommission ungewiss.
Für Innogy ist es der erste PPA-Vertrag für Anlagen aus einem Meereswindpark. RWE Supply & Trading übernimmt dabei die Rolle des Vertrags- und Vertriebspartners. Die Stromlieferung startet erst 2024, in dem Jahr in dem die EEG-Vergütung durch das sogenannte Stauchungsmodell drastisch gesunken wäre. Der Gesetzgeber hatte Betreibern im EEG die Wahl gelassen, eine höhere Anfangsvergütung (19,4 statt 15,4 Cent/kWh) in den ersten acht Jahren in Anspruch zu nehmen, bevor die Förderung dann schneller auf die Grundvergütung von 3,9 Cent/kWh abfällt. Der Windpark "Nordsee Ost" umfasst insgesamt 48 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 295 MW. Der PPA-Vertrag entspricht damit rechnerisch nur vier Anlagen oder rund 8 Prozent der Gesamtleistung des Windparks vor der Insel Helgoland. Die übrigen Anlagen würden zunächst weiterhin im Rahmen des EEG vermarktet, führte eine Unternehmenssprecherin auf energate-Nachfrage aus. "Aber Innogy hält sich weitere Vermarktungsoptionen auch mit weiteren Partnern offen, PPAs sind definitiv eine davon", sagte sie. /mt
Anfang 2019 hatte die Bahn bereits das Bieterfeld mittels einer Markterkundung abgeklopft (energate berichtete). Laut energate-Informationen war das Interesse eher überschaubar. Der jährliche Strombedarf der DB liegt bei etwa zehn Terawattstunden, das entspricht fast dem Stromverbrauch einer Stadt wie Hamburg. Etwa ein Zehntel, eine Terawattstunde, liefern Wasserkraftwerke, ebenfalls über PPA: 900 Mio. kWh stammen von Innogy, der Rest von Eon und anderen Betreibern. Der neue PPA-Vertrag über 25 MW ist daher nur ein kleiner Baustein, die Bahn wird in Zukunft viele davon brauchen. Im Portfolio der Bahn sind neben einzelnen Gaskraftwerken noch zwei Steinkohlekraftwerke in Datteln und Mannheim (GKM) sowie das Braunkohlekraftwerk in Schkopau in Sachsen-Anhalt. Ob das Uniper-Kraftwerk in Datteln, bei dem sich DB Energie rund 400 MW reserviert hat, tatsächlich wie geplant 2020 in Betrieb gehen wird, ist nach den Empfehlungen der Kohlekommission ungewiss.
Innogy schließt ersten PPA-Vertrag für Offshore-Park
Für Innogy ist es der erste PPA-Vertrag für Anlagen aus einem Meereswindpark. RWE Supply & Trading übernimmt dabei die Rolle des Vertrags- und Vertriebspartners. Die Stromlieferung startet erst 2024, in dem Jahr in dem die EEG-Vergütung durch das sogenannte Stauchungsmodell drastisch gesunken wäre. Der Gesetzgeber hatte Betreibern im EEG die Wahl gelassen, eine höhere Anfangsvergütung (19,4 statt 15,4 Cent/kWh) in den ersten acht Jahren in Anspruch zu nehmen, bevor die Förderung dann schneller auf die Grundvergütung von 3,9 Cent/kWh abfällt. Der Windpark "Nordsee Ost" umfasst insgesamt 48 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 295 MW. Der PPA-Vertrag entspricht damit rechnerisch nur vier Anlagen oder rund 8 Prozent der Gesamtleistung des Windparks vor der Insel Helgoland. Die übrigen Anlagen würden zunächst weiterhin im Rahmen des EEG vermarktet, führte eine Unternehmenssprecherin auf energate-Nachfrage aus. "Aber Innogy hält sich weitere Vermarktungsoptionen auch mit weiteren Partnern offen, PPAs sind definitiv eine davon", sagte sie. /mt