Verkehrswende
Weg von der individuellen Mobilität

Mit guten Angeboten sollen Autofahren zum Umstieg motiviert werden. (Foto: Pixabay)
Kassel (energate) - Während der Energiesektor Stück für Stück grüner wird, hinkt der Verkehr sämtlichen Klimazielen hinterher. Ein Weiter kann es nicht geben. Wie der Verkehr der Zukunft aufgestellt sein muss, war Thema auf dem Stadtwerkekongress des VKU in Kassel. Verbandspräsident Michael Ebling betonte, ohne eine Mobilitätswende seien die Klimaziele nicht zu erreichen. "Wir brauchen mehr vernetzte und weniger individuelle Mobilität", sagte Ebling, der Oberbürgermeister von Mainz ist. Die Bundesregierung wird mit den Beschlüssen im Klimakabinett wahrscheinlich ein milliardenschweres Förderprogramm für den Verkehr beschließen, dazu wird auch der Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebots zählen.
Jochen Erlhof, Geschäftsführer der Mainzer Verkehrsgesellschaft, ergänzte, es gehe um eine Verlagerung von Verkehren. "Wir können nicht 47 Mio. PKW mit fossilem Antrieb durch die gleiche Anzahl an Fahrzeugen mit einem anderen Antrieb ersetzen." Er verwies auf technische Einschränkungen. Aktuell seien etwa die Netze der Stadt Mainz nicht auf das Laden von mehreren Tausend E-Fahrzeugen ausgelegt. In den kommenden Jahren müsse daher in die Infrastruktur investiert werden. Genauso wichtig sei es aber, mehr Kunden für den öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen, so Erlhof. Als Ergänzung könne es Angebote wie den Ridesharing-Dienst Clevershuttle geben.
Dieser ist bereits in acht deutschen Städten aktiv und transportierte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben deutschlandweit fünf Mio. Fahrgäste - so viel wie die Verkehrsbetriebe Mainz in einem Monat. Bruno Ginnuth, Mitgründer und Geschäftsführer von Clevershuttle, wies daher Befürchtungen zurück, die neuen Fahrdienste könnten den öffentlichen Nahverkehr kannibalisieren. "Das Angebot des ÖPNV ist so gut, dass das gar nicht zur Debatte steht." Noch arbeitet Clevershuttle nicht profitabel. Geschäftsführer Ginnuth betonte aber, Ende des Jahres werde in einer der Städte die Profitabilitätsschwelle erreicht. Das Angebot soll zudem auf weitere Städte ausgeweitet werden, zudem will Clevershuttle in Kürze ein Joint Venture mit einem Stadtwerk gründen, kündigte Ginnuth an.
Thomas Ulbrich, Vorstand E-Mobilität der Volkswagen AG, warb für einen Masterplan, um die Infrastruktur auf die wachsende Anzahl an Elektroautos vorzubereiten. Den Ausbau des Ladesäulenangebots könne VW als Hersteller nicht allein stemmen. "Hier müssen Industrie und Politik zusammenarbeiten", so Ulbrich. Für ein breites Angebot in Wohn- und Geschäftsgebäude könne etwa eine Reform des Wohneigentumsrechts und der Gebäudeeffizienzrichtlinie sorgen. Ulbrich unterstrich zudem, dass sein Unternehmen klar auf den Batterieantrieb setzte. "Wasserstoff wird für uns eine Nische bleiben, etwa für Busse oder LKW." Als Grund nannte er unter anderem die hohen Kosten für den Ausbau der Infrastruktur. /kw
Jochen Erlhof, Geschäftsführer der Mainzer Verkehrsgesellschaft, ergänzte, es gehe um eine Verlagerung von Verkehren. "Wir können nicht 47 Mio. PKW mit fossilem Antrieb durch die gleiche Anzahl an Fahrzeugen mit einem anderen Antrieb ersetzen." Er verwies auf technische Einschränkungen. Aktuell seien etwa die Netze der Stadt Mainz nicht auf das Laden von mehreren Tausend E-Fahrzeugen ausgelegt. In den kommenden Jahren müsse daher in die Infrastruktur investiert werden. Genauso wichtig sei es aber, mehr Kunden für den öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen, so Erlhof. Als Ergänzung könne es Angebote wie den Ridesharing-Dienst Clevershuttle geben.
Ride-Sharing als Zusatzangebot
Dieser ist bereits in acht deutschen Städten aktiv und transportierte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben deutschlandweit fünf Mio. Fahrgäste - so viel wie die Verkehrsbetriebe Mainz in einem Monat. Bruno Ginnuth, Mitgründer und Geschäftsführer von Clevershuttle, wies daher Befürchtungen zurück, die neuen Fahrdienste könnten den öffentlichen Nahverkehr kannibalisieren. "Das Angebot des ÖPNV ist so gut, dass das gar nicht zur Debatte steht." Noch arbeitet Clevershuttle nicht profitabel. Geschäftsführer Ginnuth betonte aber, Ende des Jahres werde in einer der Städte die Profitabilitätsschwelle erreicht. Das Angebot soll zudem auf weitere Städte ausgeweitet werden, zudem will Clevershuttle in Kürze ein Joint Venture mit einem Stadtwerk gründen, kündigte Ginnuth an.
VW: Wasserstoff bleibt Nische
Thomas Ulbrich, Vorstand E-Mobilität der Volkswagen AG, warb für einen Masterplan, um die Infrastruktur auf die wachsende Anzahl an Elektroautos vorzubereiten. Den Ausbau des Ladesäulenangebots könne VW als Hersteller nicht allein stemmen. "Hier müssen Industrie und Politik zusammenarbeiten", so Ulbrich. Für ein breites Angebot in Wohn- und Geschäftsgebäude könne etwa eine Reform des Wohneigentumsrechts und der Gebäudeeffizienzrichtlinie sorgen. Ulbrich unterstrich zudem, dass sein Unternehmen klar auf den Batterieantrieb setzte. "Wasserstoff wird für uns eine Nische bleiben, etwa für Busse oder LKW." Als Grund nannte er unter anderem die hohen Kosten für den Ausbau der Infrastruktur. /kw