Berlin (energate) - Deutschlands Immobilienverwalter stellen sich bei der anstehenden Gesetzesreform für Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern hinter die Bundesregierung. Diese lehnt vorgezogene Änderungen am Wohnungseigentumsgesetz (WEG), wie sie der Bundesrat vorschlägt, ab. Durch Änderungen von Mietrecht und WEG soll der Einbau von privater Ladeinfrastruktur erleichtert werden (
energate berichtete). Die umfassenden Reformvorschläge der Regierung seien mit dem thematisch begrenzten Gesetzentwurf des Bundesrates nicht kompatibel, heißt es in einer Stellungnahme zu diesem Entwurf. Die Bundesregierung beabsichtigt nach eigenen Angaben, weitergehende Vorschläge zur Änderung des WEG vorzulegen. Zur Begründung hieß es, es sei kaum möglich, "einzelne Maßnahmen gesondert zu regeln, in der Hoffnung, dass sich die Vorschriften später in eine Gesamtreform einpassen ließen."
Aus Sicht des Verbandes der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV) ist die Herangehensweise richtig. "Vorgezogene Änderungen am WEG, um die E-Mobilität zu fördern, würden letztlich nur dazu führen, dass die geänderten Paragrafen bereits wieder überarbeitet werden müssten, bevor die Tinte auf der Novelle getrocknet ist", sagte VDIV-Deutschland-Geschäftsführer Martin Kaßler. Zudem würde dies lediglich neue Rechtsunsicherheit für die Verbraucher bedeuten. Kaßler rechnet noch dieses Jahr mit einem Entwurf des Bundesjustizministeriums, der neben Regelungen zur E-Mobilität auch den Änderungsbedarf für altersgerechte Umbaumaßnahmen, energetische Sanierungen und zum Einbruchsschutz berücksichtigen soll. Im VDIV sind nach eigenen Angaben knapp 3.000 Mitgliedsunternehmen organisiert. Sie verwalten rund 6,8 Mio. Wohnungen. /dz