Potsdam (energate) - In Brandenburg sollen mittelfristig mit Wasserstoff betriebene Züge verkehren. Dieses Ziel verfolgt das Pilotprojekt "H2Rail" der Deutschen Eisenbahn Service AG (Desag). Kern des Pilotprojektes sei es, den emissionsfreien Antrieb mit grünem Wasserstoff aus regional erzeugtem erneuerbaren Strom zu erproben, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Landes. Es solle zeigen, dass ein CO2-freier Bahnbetrieb im oberleitungsfreien ländlichen Raum funktionieren kann. Mitte November übernahm der Bund dafür die finanzielle Absicherung. Landeswirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) begrüßte die Ankündigung. Wasserstoff ermögliche die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie und biete das größte Potenzial für eine weitgehende Dekarbonisierung von Industrieprozesse, so Steinbach.
Zudem berge die Technologie große industriepolitische Chancen für Brandenburg, verbunden mit zusätzlicher regionaler Wertschöpfung und Beschäftigung. Darüber hinaus appellierte der Minister an die Bundesregierung, die für Ende dieses Monats angekündigte Nationale Wasserstoffstrategie (
energate berichtete) mit konkreten und kurzfristig umzusetzenden Punkte zu füllen und "kein wolkiges Ankündigungspapier" abzuliefern. "Wir brauchen schnell einen Markt für erneuerbaren Wasserstoff", um Investitionen auszulösen. Die mittelständische Deutsche Eisenbahn Service AG mit Sitz im brandenburgischen Putliz führt nach eigenen Angaben unter anderem regionalen Schienenpersonennahverkehr durch und hält Schienenfahrzeuge sowie Waggons instand. Der erste Wasserstoff-Zug soll laut Nachrichtenagentur "DPA" in zwei Jahren rollen. Auch in Hessen und Niedersachsen sollen bald wasserstoffbetriebene Regionalzüge unterwegs sein (
energate berichtete). /dz