Hückelhoven (energate) - In das Jahr 2020 gehen die meisten deutschen Verteilnetzbetreiber mit einer deutlichen Steigerung der Netzentgelte. Darauf verweist der Energiedienstleister Enet nach finaler Auswertung der als endgültig deklarierten Preisblätter für 678 der insgesamt 878 Verteilnetzbetreiber. Deren Netzgebiete umfassen 14.647 deutsche Postleitzahl-Ort-Kombinationen und damit rund 98 Prozent der versorgten Fläche. Diese Werte bestätigen den Aufwärtstrend, der sich bereits bei den im Oktober veröffentlichen vorläufigen Netzentgelten abzeichnete (energate berichtete). Unter dem Strich stiegen die endgültigen Entgelte im Musterhaushalt mit 3.500 kWh Jahresverbrauch gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Prozent auf durchschnittlich 8,14 Cent/kWh. Damit machten sie den größten Einzelposten auf der Stromrechnung aus.
Im Vergleich zu den vorläufigen Daten hat es derweil kaum Veränderungen in beide Richtungen gegeben. Im Durchschnitt fallen die Kostensteigerungen nach aktuellem Stand etwas weniger stark aus als es sich noch im Oktober andeutete, teilte Enet weiter mit. An 13.548 Postorten blieben die Durchleitungsgebühren, die als endgültig ausgewiesen wurden, unverändert. In 848 Postorten senkten die Netzbetreiber ihre Entgelte gegenüber den vorläufigen Preisblättern. Im Schnitt sinken die nun noch einmal angepassten Netzentgelte für einen Familienhaushalt mit 3.500 kWh Verbrauch um etwa 1,2 Prozent. Die stärkste Senkung nehmen die Ahrtal-Werke in Rheinland-Pfalz (-11,1 % auf 5,12 Cent/kWh) und die Stadtwerke Velbert (NRW) vor (-10,8 % auf 7,73 Cent/kWh). Die höchste Korrektur nach oben lässt sich bei den Stadtwerken Freudenstadt (Baden-Württemberg) beobachten (+6,3 % auf 8,42 Cent/kWh), so Enet weiter. /am