Eschborn (energate) - Im vergangenen Jahr stieg der Verbrauch von Raumwärme vielerorts an. Grund dafür sind vor allem geringere Durchschnittstemperaturen, geht aus der Analyse des Energiedienstleisters Techem vor. Danach lagen die Temperaturen im Bundesgebiet um 2,3 Prozent unter denen von 2018. Zudem legte der durchschnittliche Erdgaspreis 2019 um 3,8 Prozent zu. Damit kämen auf viele Verbraucher voraussichtlich Nachzahlungen zu. Insgesamt erhöhten sich die Raumkosten für erdgasbeheizte Wohnungen durchschnittlich um 6,2 Prozent, teilte das Unternehmen aus Eschborn mit.
Erdgaspreis steigt, Heizölpreis sinkt
Anders als bei Erdgas sank der Preis für Heizöl 2019, und zwar um 2,2 Prozent. Ob die Bewohner von ölbeheizten Häusern davon tatsächlich profitierten, hänge unter anderem vom Einkaufszeitpunkt ab, weil der Preis entsprechend der witterungsbedingten Nachfrage variiere. Laut Techem-Prognose ist für ölbeheizte Liegenschaften nur mit einer minimalen Heizkostenerhöhung von 0,1 Prozent zu rechnen. Zum Vergleich: 2018 lag dieser Wert trotz der seinerzeit wärmeren Witterung aufgrund massiv gestiegener Heizölpreise bei 12,8 Prozent.
Süd-Nord-Gefälle beim Verbrauch
Aufgeteilt nach Regionen würden die Verbraucher im Norden Deutschlands voraussichtlich weniger zahlen als noch im Vorjahr. "In Greifswald beispielsweise werden die Heizkosten für ölbeheizte Wohnungen voraussichtlich um 6,1 Prozent sinken", so die Analyse. Bei Gasheizungen betrage der Rückgang immerhin 0,4 Prozent. Umgekehrt verhalte es sich im Süden der Republik. Konstanz etwa gehörte 2018 noch zur Liga der Regionen mit dem größten Verbrauchsrückgang. 2019 hingegen stiegen die Heizkosten für ölbeheizte Wohnhäuser dort temperaturbedingt um voraussichtlich 11,9 Prozent. Damit rangiere die Stadt nach Kempten im Allgäu 2019 an der Spitze der Regionen mit dem höchsten Mehrverbrauch. /am