Essen (energate) - Das Sturmtief "Sabine" hat in zahlreichen Regionen zu Stromausfällen und zu Turbulenzen im Börsenhandel geführt. Der norddeutsche Energieversorger Wemag etwa vermeldete bereits am Nachmittag des 9. Februar (Sonntag) mit dem aufziehenden Unwetter erste Versorgungsunterbrechungen durch abgebrochene Äste. Betroffen war vor allem der Landkreis Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern), wo zwischenzeitlich 2.500 Kunden ohne Strom waren. Auch in Süddeutschland sorgte das Sturmtief für zahlreiche Stromausfälle. Der Netzbetreiber Bayernwerk sprach auf dem Kurznachrichtendienst "Twitter" von 60.000 betroffenen Haushalten. Beschädigte Leitungen durch Bäume oder Äste waren auch hier die Hauptursache. Weitere Versorger wie Netze BW, N-Ergie und Pfalzwerke vermeldeten Versorgungsunterbrechungen in ihren Netzgebieten. In Thüringen seien zeitweise 11.500 Haushalte ohne Strom gewesen, vermeldete die Teag-Netztochter Ten.
18 Stundenpreise mit negativen Vorzeichen
Zugleich sorgte der Sturm für Spitzen in der Windkrafteinspeisung, die die Börsenstrompreise zeitweise ins Minus drückten. Am Abend des 9. Februar erreichte die Stromproduktion aus Windkraft nach Angaben des Fraunhofer Ise zeitweise ein Volumen von mehr als 44.000 MW, was mehr als zwei Drittel der gesamten Stromerzeugung entsprach. Im Verlauf des 9. und 10. Februar waren aufgrund des Überangebots an Strom an der Strombörse Epex Spot insgesamt 18 Stundenpreise im deutschen Marktgebiet negativ, der Spitzenwert wurde dabei am 9. Februar zwischen 13 und 14 Uhr mit -16,95 Euro/MWh erreicht.
Insgesamt zwei Mal griff dabei die Sechs-Stunden-Regel, wonach EEG-Direktvermarkter für Zeiträume von mindestens sechs Stunden mit durchgehend negativen Preisen keine Marktprämie erhalten. In den Zeiträumen von 9 bis 17 Uhr am 9. Februar sowie von 20 Uhr (9. Februar) bis 6 Uhr früh (10. Februar) wiesen die Börsenpreise durchgehend negative Vorzeichen auf. /rb