Paris (energate) - Am vergangenen Wochenende hat erneut ein Sturmtief für hohe Windstromeinspeisungen und zugleich negative Strompreise im Börsenhandel gesorgt. Dank des Orkantiefs "Victoria" erzeugten am 16. Februar (Sonntag) laut Daten des Fraunhofer Ise Windkraftanlagen in der Spitze mehr als 46.000 MW Leistung. Für den gesamten Tagesverlauf summierte sich die Stromerzeugung aus Windrädern an Land und auf hoher See auf rund 932,5 Mio. kWh, zeigen Daten der Strommarkt-Transparenzplattform Smard.
Nur eine Stunde kostet Geld
Als Folge des üppigen Winddargebots und der zugleich geringen Nachfrage wurde Strom im kurzfristigen Börsenhandel nahezu für den kompletten Sonntag mit negativen Vorzeichen gehandelt. An der Börse Epex Spot waren für den 16. Februar insgesamt 23 Stundenpreise negativ, was seit Einführung der negativen Strompreise bislang noch nie aufgetreten war. Der Spitzenwert mit minus 32,14 Euro/MWh wurde zwischen 15 und 16 Uhr registriert. Lediglich die Stunde 23 kostete mit einem Preis 0,74 Euro/MWh Geld. Auch von 23 Uhr des 16. Februar bis 6 Uhr des Folgetags waren die Stundenpreise kontinuierlich negativ. Die Sechs-Stunden-Regel, wonach für Zeiträume von mindestens sechs Stunden mit negativen Preisen die EEG-Marktprämie entfällt, griff demnach insgesamt für 29 Stunden.
Das zweite Wochenende in Folge traten damit im Großhandel negative Strompreise auf. Zuvor hat Sturmtief "Sabine" bereits massive Auswirkungen auf den Strommarkt gehabt - etwa 18 negative Stundenpreise (
energate berichtete). /rb