Wien (energate) - Der österreichische Mineralölmulti OMV hat Maßnahmen mit einem Volumen von insgesamt vier Mrd. Euro beschlossen, um im Zuge der Coronakrise "die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens" sicherzustellen. So soll nun die Übernahme der Mehrheit am Petrochemieriesen Borealis in zwei Tranchen passieren. Dazu hat die OMV AG mit dem Staatsfonds Mubadala als Verkäufer eine Ratenzahlung vereinbart. Die erste Rate von 2,34 Mrd. US-Dollar sei beim Abschluss der Übernahme und nochmals dieselbe Summe bis spätestens Ende Dezember 2021 zu bezahlen, teilte die OMV mit. Mubadala, der Staatsfonds des arabischen Emirats Abu Dhabi, verkauft den Wienern 39 Prozent an Borealis, wodurch die OMV ihren Anteil auf 75 Prozent erhöht (energate berichtete).
Verschiebungen und Kürzungen
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Darüber hinaus schichtet die OMV weitere Planungen in Milliardenhöhe um. Die globale Ausbreitung des Coronavirus habe die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erheblich verschlechtert, erklärte Konzernchef Rainer Seele. Gefragt seien "gezielte Maßnahmen", um die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens zu gewährleisten. So will die OMV organische Investitionen im laufenden Jahr um 500 Mio. Euro auf weniger als zwei Mrd. Euro reduzieren. Im Bereich operativer Aufwendungen und der Exploration will der Konzern die Kosten um rund 200 Mio. Euro senken. Zukäufe in Höhe von insgesamt 1,5 Mrd. Euro werden verschoben. Hier nennt die OMV insbesondere die geplante Beteiligung an dem Gazprom gehörenden Fördergebiet Achimov in Russland sowie noch anstehende Entscheidungen zum Gasfeld Neptun in Rumänien. "Dieses Maßnahmenpaket stellt die Handlungsfähigkeit der OMV sicher", sagte Seele. Speziell eingerichtete Task Forces seien dabei, die weiteren Entwicklungen zu beobachten. /Peter Martens