Berlin (energate) - Wegen der Coronapandemie fordert die Bioenergiebranche Ausnahmeregelungen und Fristverlängerungen. Sie erwartet Probleme bei der Versorgung der Anlagen mit Einsatzstoffen. Hinter der Forderung stehen vier Verbände: der Bundesverband Bioenergie, der Fachverband Biogas, der Deutsche Bauernverband sowie der Fachverband Holzenergie. Sie erwarten bei Biogasanlagen, die Gülle einsetzen, Probleme, den gesetzlich vorgeschriebenen Anteil zu erreichen. Dadurch droht der Verlust der EEG-Vergütung. Den Bioenergieverband hätten bereits erste Warnungen der Betreiber erreicht, sagte Geschäftsführer Bernd Geisen zu energate. Ob dies ein flächendeckendes Problem für die Anlagenbetreiber wird, sei heute noch nicht abzusehen und werde auch von der Dauer der Krise abhängen.
Auch bei einigen Biomasseheizkraftwerken sind Transportketten gefährdet. Laut den EEG-Vorgaben dürften Betreiber nur Altholz verwenden, nicht aber beispielsweise naturbelassenes Holz, erläuterte Geisen. Die Betreiber sollten in der Coronakrise temporär auf andere Brennstoffe zurückgreifen dürfen, die nicht vergütet werden, forderte der Verbandschef. Zuständig für die Auszahlung der EEG-Vergütung ist der jeweilige Netzbetreiber, in dessen Netz die betroffene Anlage einspeist. Eine Änderung der Rahmenbedingungen muss aber die Regierung in die Wege leiten.
Positives Signal bei Ausschreibungen
Bei den Biomasse-Ausschreibungen begrüßen die vier Verbände das Entgegenkommen der Bundesnetzagentur. Die Behörde hatte angekündigt, die Fristen zur Realisierung der Projekte vorerst auszusetzen. Ziel ist, dass dann im Anschluss die Strafzahlungen bei Verspätungen nicht greifen. Ausnahmen macht die Netzagentur hier für bezuschlagte Biomasse-Bestandsanlagen und für Bieter, die eine individuelle Vorabveröffentlichung wünschen (
energate berichtete). /mt