Wien (energate) - Die türkis-grüne Bundesregierung legt im Klima- und Energiefonds einen Fokus auf den Ausbau der Photovoltaik. Bis zu 69.000 neuer Photovoltaikanlagen könnten mit den vorgesehenen Fördermitteln entstehen, sagte Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) auf einer Pressekonferenz anlässlich einer Präsentation des Jahresprogramms 2020 des Klima- und Energiefonds in Wien. "Mit Förderungen in Millionenhöhe machen wir heute einen großen Schritt in Richtung Klimaschutz", so Gewessler weiter.
Dem Fonds stehen demnach heuer mit insgesamt 158 Mio. Euro erstmals seit dessen Gründung im Jahr 2007 deutlich mehr Budgetmittel zur Verfügung - 2019 betrug das Budget noch 101 Mio. Euro. Den Schwerpunkt bilde die Photovoltaik. Die Ministerin kündigte eine Förderung in der Höhe von 13,7 Mio. Euro für den PV-Ausbau an. "Wir wollen in Zukunft auf einer Mio. Dächer umweltfreundlichen Sonnenstrom erzeugen", erklärte Gewessler auf energate-Anfrage.
1,4 Mrd. Euro in zwölf Jahren
Weitere Schwerpunkte liegen in diesem Jahr auf der Gestaltung eines nachhaltigen Energie- und Mobilitätssystems, der Konjunkturbelebung und der fossilfreien Standortsicherung. Anpassungen an den Klimawandel, Green Finance und das Vorantreiben von Klimaschutzinnovationen spielen außerdem eine zentrale Rolle.
Die Energie- und Mobilitätswende in Österreich voranzutreiben, bedeute, auch die heimische Konjunktur durch Klimaschutzmaßnahmen anzukurbeln, erklärten die beiden Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth und Theresia Vogel bei dem Termin am Montag (22. Juni). Durch die Budgeterhöhung ließen sich nun zahlreiche Projekte zur Eindämmung der Klimakrise umsetzen. Der Energiefonds habe in den vergangenen zwölf Jahren mit insgesamt 1,4 Mrd. Euro mehr als 144.000 Projekte gefördert.
Kleinanlagenförderung geht weiter
Positiv reagierte die Solarenergiebranche insbesondere auf die Weiterführung der Kleinanlagenförderung. "Wir sind erleichtert, dass diese wichtige Förderung des Klimafonds endlich startet und durch die Erhöhung des Förderbudgets, die Wichtigkeit der Sonnenstrom-Erzeugung erkannt wird. Das vorgestellte Schwerpunktprogramm leitet die benötigte Solar-Revolution ein", sagte Vera Immitzer, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Photovoltaic Austria.
In der Vorwoche präsentierte Gewessler das Konjunkturpaket, in dem allein 230 Mio. Euro für den Ausbau der erneuerbaren Energien vorgesehen sind (
energate berichtete). Das darüber hinaus müsse das weiter für 2021 geplante Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz auch einen Beitrag zum PV-Ausbau bis 2030 leisten, müsse, so Immitzer. Um das gesamte Sonnenstrom-Potenzial nutzbar zu machen, sei ein PV-Anlagenmix notwendig, der auch im Fördersystem berücksichtigt werden müsse. "Ob als Parkplatz-Überdachung, Lärmschutzwand, am Einfamilienhaus, auf geeigneten Freiflächen oder auf großen Industriedächern - die Photovoltaik bietet einen großen Anwendungsspielraum", warb Immitzer.
/Irene Mayer-Kilani/dz