Die Verbände schlagen unter anderem eine branchenübergreifende Initiative zum Laden in Mehrfamilienhäusern vor. (Foto: Zapf GmbH/innogy SE)
Berlin (energate) - Verbände der Energie-, Auto- und Wohnungswirtschaft fordern, Hemmnisse für private Ladeinfrastruktur schnellstmöglich auszuräumen. In einem gemeinsamen Papier betonen BDEW, VDA und der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GDW) die Rolle der Elektromobilität als zentralen Pfeiler zur Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor. "Zentraler Hebel" für den Markthochlauf der Elektromobilität wiederum sei der Ausbau privater Ladeinfrastruktur. Dort fänden rund 85 Prozent aller Ladevorgänge statt.
Gesetzgebungsverfahren abschließen
Das Potenzial ist aus Sicht der Verbände bei Weitem noch nicht ausgeschöpft, allerdings bestünden nach wie vor "vielfache Hemmnisse bei Mehrfamiliengebäuden". Zum einen mahnen sie den lang erwarteten Abschluss zweier Gesetzgebungsverfahren an: des Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetzes (GEIG) und des Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetzes (WEMoG). Diese enthalten entsprechende Vorgaben für Neubauten beziehungsweise Erleichterungen für den nachträglichen Einbau von Ladetechnik. Unter anderem der BDEW hatte bereits in der Vergangenheit Verzögerungen in der Gesetzgebung moniert.
Die Verbändeallianz drängt nun auf einen "zügigen Abschluss", denn Investitionen in Infrastrukturen und Gebäuden benötigten stabile und planbare Entwicklungsszenarien. Dabei seien der erforderliche Hochlauf, Praktikabilität und die Belange aller Marktteilnehmer zu beachten sowie die Auswirkungen auf die Wohnkosten, heißt es im Papier weiter.
Mehr fördern, Erstinvestitionsschwelle senken
Auch in puncto Förderung sehen sie Nachbesserungsbedarf und schlagen vor, die Installation und Errichtung individueller wie gemeinsam genutzter privater Ladeinfrastruktur in Wohngebäuden und Gewerbeimmobilien zusätzlich zu fördern, beispielsweise in der geplanten Bundesförderung energieeffizienter Gebäude. Mittel aus dem beschlossenen Konjunkturpaket sollten zudem auch Ladeinfrastrukturen in und an Wohngebäuden fördern und nicht ausschließlich die öffentliche Ladeinfrastruktur, so die Verbände. Darüber hinaus sollte die "erhebliche Erstinvestitionsschwelle" gesenkt werden. Bei stärker ausgenutzten Hausanschlüssen ergäben sich "Kosten in Höhe von etwa 5.000 Euro pro Ladepunkt mit entsprechendem Förderbedarf".
Gemeinsam Erfahrung sammeln
Zugleich machen sie sich für eine branchenübergreifende Initiative in Form eines Public-Private-Partnership-Modells stark. Darin sollen Versorger, Netzbetreiber, Immobilienunternehmen und Automobilhersteller an ausgewählten Standorten den bedarfsbezogenen Aufbau von Ladeinfrastruktur vorantreiben. So wollen sie organisatorische und prozessuale Schwierigkeiten identifizieren und lösen. Ziel sei es, vervielfältigbare Lösungen des privaten Ladens in urbanen Wohnsituationen zu entwickeln. /hs/dz
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