München (energate) - Der Münchner Mischkonzern Baywa ist krisenfest durch das erste Halbjahr gekommen. Grund sei der hohe Anteil an systemrelevanten Geschäftsaktivitäten, teilte das Unternehmen anlässlich der Vorlage der Halbjahresbilanz mit. Demnach verbesserte sich das operative Ergebnis (Ebit) sogar auf 53,8 Mio. Euro (Vorjahr: 52,2 Mio. Euro). Baywa profitierte vor allem von der vorherrschenden guten Baukonjunktur sowie einer großen Nachfrage nach Heizöl.
Gutes Geschäft mit Heizöl und Pellets
Das Segment Energie weist für die erste Jahreshälfte mit 1,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,9 Mrd. Euro) zwar einen Umsatzrückgang aus, das Ebit in Höhe von 16,7 Mio. Euro (Vorjahr: 12,1 Mio. Euro) legte aber zu. Das Geschäft mit Heizöl und Holzpellets habe dabei das coronabedingt rückläufige Geschäft im Kraft- und Schmierstoffbereich deutlich überkompensiert, hieß es. Darüber hinaus trug ein starkes Handelsgeschäft mit Photovoltaik-Komponenten zum positiven Halbjahres-Ebit bei. Von den in diesem Jahr geplanten Projektverkäufen habe Baywa nach sechs Monaten 54 MW realisiert, darunter auch Europas größter schwimmender Solarpark in im niederländischen Bomhofsplas.
Renovierungen statt Urlaubsreisen
Auch im Segment Bau konnte die Baywa im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr zulegen. Das Geschäftsfeld erzielte einen Umsatz von 876,8 Mio. Euro (Vorjahr: 775,3 Mio. Euro). Das Ebit lag bei 17,2 Mio. Euro (Vorjahr: 7,0 Mio. Euro). Maßgeblich für diesen deutlichen Ergebniszuwachs war das Plus bei Online-Bestellungen als die Bau- und Gartenmärkte in einigen Bundesländern coronabedingt zeitweise geschlossen waren.
Vorbehaltlich der weiteren Entwicklung der Covid-19-Krise blickt der Baywa-Vorstandsvorsitzende Klaus Josef Lutz auch optimistisch in die zweite Jahreshälfte: "In Summe dürfte die Geschäftsentwicklung der Baywa noch einmal deutlich Fahrt aufnehmen." Das gelte aufgrund der anstehenden Projektverkäufe vor allem für das Segment Energie. Die Erneuerbarentochter Baywa Re plant den Angaben zufolge für das Gesamtjahr den Verkauf von Solar- und Windenergieprojekten mit einer Gesamtleistung von 1.200 MW, wobei die meisten Projekte erst im Schlussquartal veräußert würden. Im Geschäftsfeld "Klassische Energie" werde sich voraussichtlich die Wachstumsdynamik nach diesem starken ersten Halbjahr vor allem bei Heizöl abschwächen, da die Heizöltanks der Endkunden gut gefüllt seien. Dennoch rechnet das Unternehmen damit, dass das operative Ergebnis das "hohe Vorjahresniveau" übertreffen wird. /ml