Berlin (energate) - Die Coronakrise wirkt sich positiv auf die deutsche Klimabilanz aus. Laut aktuellen Zahlen von Agora Energiewende wird Deutschland sein Klimaziel für 2020 erreichen oder sogar übererfüllen. Vorgesehen ist eine Reduktion um 40 Prozent im Vergleich zu 1990. Im vergangenen Jahr ging die Bundesregierung noch davon aus, eine Verminderung von maximal 32 Prozent zu erreichen und verabschiedete deshalb ein umfassendes Klimaschutzpaket, das unter anderem die neue CO2-Bepreisung in den Sektoren Verkehr und Wärme auf den Weg brachte (energate berichtete).
Bereits zu Beginn zu Beginn des coronabedingten Lockdowns in Deutschland hatte sich nach Berechnungen von Agora Energiewende eine deutliche Verringerung der CO2-Emissionen abgezeichnet. Dazu trug auch der milde Winter und die hohe Ökostromproduktion im vergangenen Winter bei (energate berichtete). Nach neuesten Berechnungen der Berliner Denkfabrik, die energate vorliegen, wird Deutschland sein Klimaziel 2020 nun maximal um nur noch 6 Mio. Tonnen verpassen oder sogar um bis zu 17 Mio. Tonnen übererfüllen.
Vor allem stark rückläufige CO2-Emissionen bei Verkehr und Gebäude sind dafür verantwortlich. Zuvor klaffte eine Lücke von bis zu 40 Mio. Tonnen. Positiver Nebeneffekt: Der Bundesrepublik bleibt der Zukauf von CO2-Zertifikaten erspart. Dafür hatte die Bundesregierung bereits 300 Mio. Euro im Haushalt eingeplant (energate berichtete). Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums verwies auf Nachfrage von energate darauf, dass die endgültige Emissionsbilanz für 2020 erst im März 2021 vorliegen werde. "Ich kann aber bestätigen, dass die Erreichung des Klimaziels für 2020 in greifbarer Nähe liegt", betonte er. /cs