Die Homeoffice-Lösung könnte viele Tonnen CO2 einsparen, weil dabei die Pendlerfahrten entfallen. (Foto: Asfinag)
Hamburg (energate) - In der Diskussion mit ihren Vorgesetzten über die Einführung oder Ausweitung der Homeoffice-Option bekommen die Arbeitnehmer weitere überzeugenden Argumente. Nach einer Studie des IZT-Institute for Future Studies and Technology Assessment im Auftrag von Greenpeace hilft die Arbeit zu Hause, die Emissionen zu reduzieren. Bei allen dramatischen Entwicklungen für die einzelnen Personen, Unternehmen und die Wirtschaft insgesamt, die Covid-19 mit sich bringe, sei das ein Argument, diese Arbeitsstruktur beizubehalten und auszubauen, so die Studienautoren. "Die weltweiten CO2-Emissionen sind auf dem Höhepunkt der Coronakrise deutlich zurückgegangen, auch weil flexible Arbeitsstrukturen mit mehr Homeoffice weniger Pendelverkehr bedeuten. Die repräsentativen Studien, die das IZT-Institute nun ausgewertet hat, liefern eine realistische Einschätzung, wie viele Arbeitnehmer nun die Homeoffice-Option tatsächlich wahrnehmen können. In Deutschland sei ihr Anteil in der Coronakrise auf zwischen 25 und 37 Prozent angestiegen.
Zwei Szenarien für Homeoffice
Wie hoch die Einsparungen durch den Verzicht auf die Arbeitsfahrten ausfallen, haben die Studienautoren im konservativen und fortgeschrittenen Szenario angeschaut. Im ersten Szenario gehen die Analysten des IZT von einem Anteil von 25 Prozent aus unter den Arbeitnehmern, die im Homeoffice arbeiten. Hier spare jeder zusätzliche Arbeitstag, bei dem der Mitarbeiter auf die Fahrten ins Büro verzichtet, jährlich 1,6 Mio. Tonnen CO2 ein. Die Voraussetzung dafür ist, dass die zurückgelegte Entfernung um 10,9 Mrd. Personenkilometern zurückgeht. "Die neuen Arbeitsroutinen, die unsere Gesellschaft während der Coronavirus-Pandemie eingeführt hat, könnten damit zu einer fünfprozentigen Reduzierung der jährlichen Pendleremissionen beitragen", resümieren die Autoren. Wenn die Arbeitnehmer an zwei zusätzlichen Tagen in der Woche von zu Hause aus arbeiten könnten, würde sich die eingesparte Menge auf 20,9 Mrd. Personenkilometer und 3,2 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr fast verdoppeln.
Im zweiten Szenario geht die Studie davon aus, dass 37 Prozent der Arbeitnehmer ihre Tätigkeiten zu Hause verrichten. Hier beträgt das jährliche Einsparungspotential von einem Tag pro Arbeitswoche 18,4 Mrd. Personenkilometer beziehungsweise etwa. 2,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent und für zwei Tage 35,9 Mrd. Personenkilometer und 5,4 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent, was 18 Prozent der Emissionen aus dem Berufsverkehr und 4 Prozent der Gesamtemissionen aus dem Personenverkehr entspricht.
"Dynamik aufrechterhalten"
Auch wenn die Studie den erhöhten Stromverbrauch für die Haushalte, der durch die Arbeit zu Hause entsteht, ausklammert, liefert sie ein klares Ergebnis über das hohe CO2-Einsparpotenzial, wenn das Pendeln zur Arbeit zurückgeht. Die Coronakrise sei "nur eine von vielen unserer Zeit", heißt es dazu. Aus der entstandenen Situation sollte die Gesellschaft weitreichende Lehren für nachhaltiges Verhalten ziehen und versuchen, die aktuell herrschende Dynamik an CO2-Reduktion aufrechtzuerhalten. /am
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