Helmstedt (energate) - Die Eon-Tochter Avacon hat mit den Vorbereitungen für ihr Projekt zur 20-prozentigen Beimischung von Wasserstoff ins Gasnetz begonnen. Nach jetzigem Planungsstand wird die Testphase frühestens Ende 2020 beginnen, teilte das Unternehmen mit. Zuvor müssten die gesamten Netzbestandteile und die Gasanwendungstechnik im ausgewählten Netzabschnitt Fläming untersucht werden. Dazu werde die bei den Kunden verbauten Gasgeräte betriebs- und sicherheitstechnisch überprüft. Zusätzlich werden alle Bauteile inklusive der gesamten Installation beim Kunden erfasst und in Abstimmung mit den Geräteherstellern auf ihre Wasserstoffverträglichkeit untersucht. Parallel dazu laufen laut Avacon die technischen Planungen für die Wasserstoffeinspeisung.
Für das Projekt hat der Netzbetreiber ein Mitteldruck-Verteilnetz in Sachsen-Anhalt mit 35 Kilometern Leitungslänge und rund 350 angeschlossenen Kunden ausgewählt. Es umfasst die Ortschaften Schopsdorf, Ringelsdorf, Magdeburgerforth, Reesdorf, Drewitz, Dörnitz und Lübars. Der ausgewählte Bereich eigene sich besonders, weil die dort verbaute Netzinfrastruktur repräsentativ für das gesamte Avacon-Verteilnetz sei, heißt es aus Helmstedt. Um die Bürger über die Maßnahme aufzuklären, veranstaltet das Unternehmen im September eine Reihe von Informationsveranstaltungen vor Ort.
Beitrag für eine klimaneutrale Versorgung
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Mit dem Projekt, das Avacon zusammen mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs (DVGW) durchführt, will der Netzbetreiber zeigen, dass das Gasnetz eine Beimischung von bis zu 20 Prozent Wasserstoff verträgt (energate berichtete). Bislang liegt der maximale Beimischwert bei 10 Prozent. "Grüne Gase, insbesondere Wasserstoff, bieten enormes Potenzial in der Realisierung einer klimaneutralen Zukunft. Deshalb engagieren wir uns in Forschungs- und Pilotprojekten", erläuterte Angela Brandes, Projektleiterin von Avacon, die Beweggründe für das Vorhaben. "Wir wollen zeigen, dass unsere Netze grünes Gas effizient und in relevanten Mengen aufnehmen können und unterstreichen den nachhaltigen Wert unserer Verteilnetze als Schlüssel für eine klimaneutrale Versorgung", ergänzte sie. /tc