Wien (energate) - Laut dem jetzt im Nationalrat vorgelegten Monitoringbericht zum Fortschritt der Energiewende ist Österreich beim Klimaziel für das Jahr 2020 auf Kurs. In der Bilanz für das Jahr 2019 resümiert das Umweltministerium, dass der CO2-Ausstoß Österreichs zuletzt zwar wieder gestiegen sei, das Ziel für 2020 durch Unterschreitungen in den Jahren 2013 bis 2016 aber dennoch erreicht werde. Nicht mitberücksichtigt in der Analyse, die bereits zu Jahresbeginn erstellt wurde, sind allerdings die positiven Einflüsse des Corona-Lockdowns auf die CO2-Bilanz in diesem Jahr.
Sorgenkind bleibt der Verkehrssektor. Er verursacht fast die Hälfte der CO2-Emissionen im Land, gefolgt von der Landwirtschaft und Gebäuden mit jeweils rund 16 Prozent sowie Industrie und Verkehr mit gut 12 Prozent. Das Umweltministerium mahnt in dem Bericht deshalb weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Klimabilanz im Verkehrssektor an. Diese wurden jüngst etwa durch die Erhöhung der Kaufprämie für Elektrofahrzeuge im Zuge der Konjunkturmaßnahmen zum Teil schon umgesetzt (
energate berichtete).
Erneuerbarenziel wird ebenfalls erreicht
Laut EU-Vorgaben muss Österreich seine CO2-Emissionen in den nicht vom Emissionshandel erfassten Sektoren bis 2020 gegenüber 2005 um 16 Prozent verringern und den Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch auf 34 Prozent erhöhen. Auch hier liegt Österreich dem Bericht zufolge mit 33,4 Prozent im Jahr 2019 auf Kurs. Durch den verringerten Stromverbrauch im Coronajahr 2020 dürfte diese Marke am Ende aber sogar deutlich überschritten werden.
Weniger gut fällt die Bilanz hingegen bei der Energieeinsparung aus. "Derzeit geht das Ministerium davon aus, dass der Zielwert von 1.050 Petajoule im Jahr 2020 nicht erreicht wird", heißt es in dem Bericht. Im Jahr 2018 betrug der Endenergieverbrauch in Österreich 1.126 Petajoule, Zahlen für 2019 enthält der Bericht nicht. Die bisher umgesetzten Energieeffizienzmaßnahmen hätten eine Dämpfung des Energieverbrauchs bewirkt, würden aber nicht ausreichen, so die Feststellung. Auch hier könnte der Coronaeffekt der österreichischen Bilanz zum Jahresende aber noch positiv in die Karten spielen. /cs