Pumpspeicher, wie hier in Funsingau, brauchen mehr Förderung, so die Energie AG. (Foto: Verbund)
Linz (energate) – Der Energie AG liegen nun alle rechtlichen Voraussetzungen für den Bau des Pumpspeicherkraftwerks Ebensee vor. Die Umweltverträglichkeitsprüfung sei abgeschlossen, der positive Bescheid ergangen und rechtskräftig, meldete der oberösterreichische Energieversorger. Wann jedoch die Errichtung des 150 MW starken Kraftwerks am Traunsee starten kann, ist derzeit offen. "Eine Wirtschaftlichkeit ist angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen am Strommarkt nicht gegeben, weil die Preisdifferenz zwischen Base und Peak zu gering ist", so ein Unternehmenssprecher gegenüber energate.
Das Kraftwerk soll Wasser des Traunsees und des Oberwasserspeichers Rumitzgraben nutzen und über eine Fallhöhe von knapp 500 Metern verfügen. Der Speicherinhalt soll Millionen Kubikmetern betragen. Die reine Bauzeit veranschlagt die Energie AG mit drei bis vier Jahren. Die Investitionskosten beziffert die Energie AG mit rund 250 Mio. Euro, wobei nach Aussagen des Vorstands noch 60 Mio. Euro nicht ausfinanziert sind.
Neue Förderungen denkbar
Generaldirektor Werner Steinecker forderte daher bei einem Medientermin vergangene Woche eine stärkere Unterstützung des Bundes. "Wenn wir die Energiewende so ernst nehmen, wie das die Bundesregierung fordert, wird es ohne zusätzliche Pumpspeicher als grüne Batterien der Erneuerbaren nicht gehen." Es sei daher zu überlegen, wie man den Bau neuer Pumpspeicher mit zusätzlichen Fördermitteln sicherstellen könne. Technikvorstand Stefan Stallinger plädierte ebenfalls für geänderte Rahmenbedingungen.
Der oberösterreichische Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) zeigte sich offen für eine Unterstützung für Speicherkraftwerke und kündigte an, solche Instrumente in das neue Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) "hineinzuverhandeln". Denkbar wäre etwa eine gemischte Förderung über Investitionsförderungen des Bundes sowie über Beiträge der Endkunden, so Achleitner gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten". /Peter Martens
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