Brüssel (energate) - Die EU-Kommission will die Elektrifizierung des Straßenverkehrs durch noch strengere CO2-Standards für Autos und EU-Gelder für den Ausbau öffentlicher Ladeinfrastruktur beschleunigen. Das betonte Vizekommissionspräsident Frans Timmermans bei einer Veranstaltung in Brüssel. "Wir können das Geld daraus nur einmal mobilisieren und sollten es zukunftsweisend einsetzen", sagte der für den Grünen Deal zuständige Timmermans auf einer Videokonferenz der Organisation T&E (Transport & Environment). Zustimmung erhielt er vom Autobauer VW. Es gelte möglichst viel im Verkehr zu elektrifizieren, sagte Thomas Steg, Leiter der Kommunikationsabteilung des Unternehmens. Nötig dafür sei eine funktionierende öffentliche Ladeinfrastruktur bis 2022 sowie ein schnellerer Kohleausstieg. Die EU-Energiepolitik sei nicht ehrgeizig genug, kritisierte Steg. Die Zeit der Lippenbekenntnisse sei für VW vorbei.
Im Juni 2021 will die EU-Kommission die EU-Verordnung über CO2-Standards für PKW und leichte Nutzfahrzeuge für 2030 verschärfen, die erst 2019 verabschiedet wurde. Aktuell gilt, dass der CO2-Ausstoß von neuen Pkw im Jahre 2030 um 37,5 Prozent niedriger liegen muss als 2021 und der für leichte Nutzfahrzeuge um 31 Prozent. Wie weit die EU-Verordnung verschärft wird, hängt davon ab, auf welches CO2-Zwischenziel für 2030 für alle Wirtschaftsbereiche sich die EU-Mitgesetzgeber, EU-Parlament und EU-Regierungen, einigen. Die EU-Kommission will 55 Prozent vorschlagen (
energate berichtete). T&E-Exekutivdirektor Williams Todts forderte unabhängig davon, wie hoch das Zwischenziel für 2030 ausfallen wird, einen CO2-Standard für neue Autos von null für das Jahr 2035. /rl