Hamburg (energate) - Die Versorger Wärme Hamburg und Gasnetz Hamburg wollen künftig mit ihren Kollegen von Stromnetz Hamburg noch enger zusammenarbeiten. Nach "intensivem Austausch mit dem Förderträger" versuchen die drei städtischen Netzgesellschaften dazu Gelder im Rahmen des Norddeutschen Reallabors abzurufen. Die Anbindung Hamburgs an ein Wasserstoffnetz inklusive weitere Verteilung im Stadtgebiet ist dabei eines der Querschnittsthemen.
Im Verbund mit den anderen norddeutschen Ländern will die Metropole den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft in den nächsten Jahren voranbringen. "Ich freue mich, dass unsere städtischen Leitungsunternehmen ihre Expertise und Potenziale hierzu bündeln und sich am Reallabor beteiligen", kommentierte Jens Kerstan, Hamburgs Senator für Umwelt, Klima und Energie.
Mit Unterstützung zweier Hamburger Universitäten und der Technischen Hochschule Lübeck wollen die drei Netzbetreiber zudem untersuchen, ob ein paralleler Ausbau des Gas-, Wärme- und Stromnetzes immer sinnvoll ist oder nicht alternativ eine Anlage zur Sektorenkopplung wirtschaftlicher sein könne. Power-to-heat und Power-to-Gas, aber auch ein Aquiferspeicher zur Langzeitspeicherung sind hier Optionen. Dies könnte sich bei den Kunden positiv auf die künftigen Netzentgelte auswirken, hieß es.
Das Norddeutsche Reallabor soll das Ende 2020 auslaufende Sinteg-Projekt "NEW 4.0 - Norddeutsche EnergieWende" ablösen (energate berichtete). Hier war Wärme Hamburg bereits mit einem Power-to-heat-Projekt für das Fernwärmenetz vertreten. Über die Bewilligung der neuen Anträge wird voraussichtlich bis Ende November entschieden. Bei einer Förderzusage ist der Projektstart für April 2021 vorgesehen. /mt