Wien (energate) - Die geplante Novellierung des Umweltförderungsgesetzes fand im Umweltausschuss des Nationalrats die Zustimmung aller Fraktionen. Konkret soll es eine Aufstockung der Umweltförderung und 20 Mio. Euro zugunsten von biogenen Nahwärmenetzen sowie eine Fortschreibung der Mittel bis 2022 geben, heißt es in einer entsprechenden Parlamentskorrespondenz. Zusätzlich soll der Zusagerahmen für die Sanierung von Gebäuden für die Jahre 2021 und 2022 auf 650 Mio. Euro ansteigen. Für einkommensschwache Haushalte werden hierbei zusätzlich 100 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Weiters seien Haftungen für Energie-Contracting-Projekte in der Höhe von maximal 50 Mio. Euro vorgesehen. Insgesamt soll so bis zum Jahr 2022 die Fördersumme auf eine Mrd. Euro für die Energiewende im Gebäudesektor anwachsen (
energate berichtete). Dies setze einen Impuls für konjunkturfördernde Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudesektor, heißt es in der Korrespondenz.
Das Gesetz sei ein Meilenstein und eine Jahrhundertchance, zeigt sich Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) erfreut. Weitgehende Zustimmung bekam das Gesetz auch von Seiten der Opposition. Zusätzliche Mittel seien immer zu begrüßen, meinte etwa Abgeordnete Julia Herr (SPÖ). Jedoch sieht sie den zeitlichen Horizont von zwei Jahren zu kurz ausgelegt. Auch stellte sie die Höhe der Förderung von einkommensschwachen Haushalten in Frage. FPÖ-Abgeordneter Walter Rauch äußerte mit Blick auf die kommunalen Investitionen seine Skepsis angesichts des Gemeindebudgets. Viele Gemeinden könnten sich nicht einmal mehr die die 20 bis 30 Prozent Eigenmittel leisten.
Gebäudesektor als zentraler Hebel für Klimaziele
Etwa zehn Prozent der CO2-Emissionen in Österreich werden durch Heizungs- und Warmwasserbereitungsanlagen in Gebäuden verursacht, rechnet das Umweltministerium vor. 80 bis 85 Prozent, also rund sieben Mio. Tonnen CO2 entfallen dabei auf Wohngebäude. Insgesamt zeige sich zwar im Gebäudesektor ein rückläufiger Trend bei den Treibhausgasemissionen, jedoch war in den vergangenen Jahren wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen (2017: 8,3 Mio. Tonnen CO2). Verantwortlich hierfür sei vor allem die steigende Anzahl der Wohnungen und der Wohnnutzfläche, meint das Umweltministerium. Der Gebäudesektor in Österreich sei daher ein zentraler Hebel zur Erreichung der Pariser Klimaziele, meint der Klima- und Energiefonds. Zentrale Stellschrauben zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudesektors seien bei der Sanierung von Altbauten und auch beim Neubau konsequent auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu setzen, meint Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Fonds. /af