Hamm/Aachen (energate) - Die Stadtwerkekooperation Trianel plant den Aufbau einer Infrastruktur für grünen Wasserstoff im nördlichen Ruhrgebiet. Als potenzielle Abnehmer nennt das Unternehmen den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), kommunale Fahrzeugflotten und die Industrie. Ein möglicher Partner sind demnach die Stadtwerke Hamm. Gespräche zur Einwerbung weiterer kommunaler und lokaler Partner liefen derzeit, teilte die Trianel mit. Kernstück des Vorhabens auf der Produktionsseite bilde eine großtechnische Power-to-Gas-Anlage. Als künftiger Standort der Anlage böte sich eine freie Fläche auf dem Gelände des Trianel-Gaskraftwerks in Hamm an. Das Kraftwerk liege an einer der großen Stromtrassen, die Windenergie von Norden nach Süden transportiere, der dann in der Anlage genutzt werden könne, so Trianel. Das Unternehmen betreibt selbst zum Beispiel den in der Nordsee gelegenen Offshore-Windpark Borkum.
Das Projekt befinde sich noch in einem sehr frühen Stadium, erklärte eine Trianel-Sprecherin auf Nachfrage. Es solle demonstrieren, dass Wasserstoff eine zentrale Rolle für eine klimaneutrale Energieversorgung zukomme und sich solche Infrastrukturen wirtschaftlich betreiben ließen. Die Bewerbung um etwaige Fördergelder stehe dabei nicht im Vordergrund. Hamm ist einer von fünf Standorten in Nordrhein-Westfalen, dessen Strukturwandel der Bund bis zum Jahr 2038 im Rahmen des Kohleausstiegs mit insgesamt 662 Mio. Euro fördert (
energate berichtete).
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) zeigte sich bei einem Besuch zuversichtlich. Ein Hochlauf der Wasserstofftechnologie könne in Hamm gelingen, sagte sie laut Mitteilung der Trianel. Am Standort könne die Wasserstoffproduktion und -nachfrage mit entsprechenden Verbundprojekten direkt zusammengebracht werden. /dz