Kopenhagen (energate) - Dänemark hat der Nord Stream 2 AG die Betriebserlaubnis für die gleichnamige Ostseepipeline erteilt. Die Genehmigung betreffe den Betrieb der Erdgasleitung auf dem dänischen Kontinentalschelf und sei an eine Reihe von Bedingungen geknüpft, teilte die Dänische Energieagentur (DEA) als Genehmigungsbehörde mit. Die Bedingungen sollen einen sicheren Betrieb der Gasleitung garantieren. Gegen den Beschluss kann innerhalb von vier Wochen Berufung eingelegt werden.
Seit Ende 2019 herrscht bei den Arbeiten an Nord Stream 2 Stillstand. US-amerikanische Sanktionsdrohungen hatten die Verlegung der letzten noch rund 150 Kilometer bei Bornholm gestoppt. Nachdem der Dienstleister Allseas seine Verlegeschiffe abgezogen hat, musste der russische Gaskonzern Gazprom mit der "Akademik Cherskiy" ein eigenes Verlegeschiff in die Ostsee bringen. Das hat nach langer Liegezeit laut Angaben von Tracking-Diensten am 1. Oktober den Hafen Mukran auf Rügen verlassen. Ob das Schiff auf dem Weg ist, um die Verlegearbeiten wieder aufzunehmen, wollte die Nord Stream 2 AG auf Anfrage nicht kommentieren. Der Weiterbau der Pipeline ist umstritten. Seit dem Giftanschlag auf den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny wird immer wieder ein Stopp des Projekts als Sanktion gegen Russland gefordert (energate berichtete).
Verlegeschiffe kreuzen in der Ostsee
Neben der "Akademik Cherskiy" kreuzen noch weitere russische Pipeline-Verlegeschiffe in der Ostsee. Die "Fortuna" hat den Hafen Mukran im Juli verlassen und ankert seit dem 30. September in Wismar. Das Schiff hatte an der Verlegung der Nord Stream 2 im Küstenbereich mitgewirkt. Anders als die "Akademik Cherskiy" verfügt es nicht über ein Positionierungssystem und muss für die Verlegearbeiten mit Ankern fixiert werden. Die DEA hatte im Juli ihre Genehmigung für die Verlegearbeiten bei Bornholm auf Antrag der Nord Stream 2 AG erweitert, um auch solche Schiffe zuzulassen. Ursprünglich hatte die Behörde das mit Verweis auf Munitionsaltlasten abgelehnt.
Nach zwei Tagen Aufenthalt in Mukran hat am 2. Oktober auch die "Vladislav Strizhov" Rügen wieder verlassen. Das Schiff ist ein sogenannter Ankerziehschlepper. Bei Verlegeschiffen, die sich an Ankern vorwärts ziehen, sind diese am Ende fest in den Meeresgrund eingearbeitet. Sie müssen dann von Ankerziehschleppern gelöst werden. Die "Vladislav Strizhov" war am 28. September von Kaliningrad nach Mukran aufgebrochen. Jetzt steuert sie nach Angaben von Tracking-Diensten wieder Kaliningrad an. /tc