Das Emissionsreduktionsziel der EU bis 2030 war Thema bei der Bunderatsdebatte. (Foto: Parlamentsdirektion, Thomas Topf)
Wien (energate) - Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) spricht sich gegen eine Erhöhung des europäischen CO2-Minderungsziels bis 2030 aus. Klimaneutralität bis 2050 sei auch mit einem flacheren Dekarbonisierungspfad zu erreichen, hieß es bei einer Debatte im EU-Ausschuss des Bundesrates. Als Grund nennt die WKO vor allem die benötigte Zeit bis zur Entwicklung neuer Technologien. Ab 2030 solle die Dekarbonisierung dann umso stärker verlaufen, so der Vorschlag. Geringe Zwischenziele könnten auch Strafzahlungen und eine Abwanderung der Unternehmen in Länder mit weniger strengen CO2-Vorschriften vermeiden. Darüber hinaus fordert die WKO weiterhin Gratiszertifikate für die Industrie und eine Kooperation der Wirtschaftsräume auf internationaler Ebene.
EU muss international mit gutem Beispiel vorangehen
Bei der Debatte meldete sich auch das Umweltministerium zu Wort und plädierte für Geldtransfers an Mitgliedstaaten, die bisher stark auf fossile Energieträger gesetzt haben. Bei der Entwicklung dieser Staaten hin in Richtung erneuerbare Energie gelte es, die aufkommenden Belastungen abzufedern. Damit Klimaschutz als Chance gesehen werden könne, brauche es eine Vereinigung von Klimaschutzmaßnahmen und gleichzeitiger Stärkung des Wirtschaftsstandorts.
Wichtig sei es, dass die EU mit ambitionierten Klimazielen international mit gutem Beispiel vorangehe - dies stelle der aktuell vorliegende Vorschlag der Kommission sicher. Das Klimaziel der Emissionsreduktion gelte es mit den Zielen für erneuerbare Energie und Energieeffizienz gemeinsam zu betrachten, so ein Experte des Umweltministeriums. Beim Thema Reindustrialisierung und europäischer Kernproduktion sei es darüber hinaus wichtig, den Zusammenhang mit der Coronakrise zu sehen. Hier hätte sich unter anderem die Abhängigkeit von der Maskenproduktion in China gezeigt. /af
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