Bremen (energate) - Timo Poppe, Vorstand für Finanzen und Infrastruktur des Bremer Energieversorgers SWB, gibt Ende des Jahres seinen Posten ab. Zum 31. Dezember werde er das Unternehmen verlassen, um sich nach acht Jahren als SWB-Vorstand neu zu orientieren, teilte die EWE-Tochter mit. Seine Pläne erklärte Poppe vorab im Gespräch mit energate: Er gründet gemeinsam mit der Frankfurter Investmentgesellschaft Palladio Partners ein Joint Venture, das Infrastruktur-Investments im Stadtwerke-Umfeld tätigen soll. Das nötige Kapital will Poppe bei deutschen institutionellen Investoren einsammeln. "Ich möchte künftig Brücken bauen zwischen Stadtwerken und Versorgern mit hohem Kapitalbedarf sowie langfristig orientierten deutschen Altersvorsorge-Investoren, beispielsweise Pensionskassen und Versicherungen", sagte er im Interview mit energate.
Keine Nachbesetzung geplant
Poppe (40) ist seit 2012 Vorstandsmitglied bei der Bremer SWB AG. Zuvor hatte er verschiedene Leitungsfunktionen innerhalb des Oldenburger Mutterkonzerns EWE inne, etwa als Generalbevollmächtigter für Infrastruktur und Leiter Konzernentwicklung. EWE-Vorstandschef Stefan Dohler bedauerte seinen Weggang und sprach von einer "anerkannten Führungspersönlichkeit" im Unternehmen. Die SWB AG will den Vorstandsposten von Poppe indes nicht nachbesetzen. Aufgrund der wachsenden Effizienzanforderungen habe sich der Aufsichtsrat entschieden, das Vorstandsteam in einer Zweierkonstellation zu belassen, hieß es aus Bremen. "Vor allem der Erzeugungsbereich verändert sich bei SWB, wie auch bei anderen Energieerzeugern, grundlegend", erklärte Dohler. Er sei daher der Überzeugung, dass ein zweiköpfiges Vorstandsteam künftig ausreiche.
Vorstandsvorsitzender Thorsten Köhne (56) und Vertriebsvorstand Olaf Hermes (49) teilen sich künftig das Ressort von Poppe untereinander auf. Köhne übernimmt dazu zusätzlich die Verantwortung für das Netzgeschäft, Hermes verantwortet zusätzlich die Holding-Bereiche Finanzen, Controlling und Materialwirtschaft der SWB. Den Arbeitsvertrag von Hermes verlängerte das Unternehmen zugleich um weitere fünf Jahre. /rb